Seit Ende 2014 erlebt Deutschland eine starke Zuwanderung von Flüchtlingen. Fast ein Drittel der Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche. In ihren Heimatländern und auf der Flucht durchlebten sie häufig stressvolle und traumatisierende Situationen. Viele erlebten den Krieg und verloren Angehörige oder ihr soziales Netzwerk. Diese Erfahrungen wirken sich oft massiv und nachhaltig auf die psychische und körperliche Gesundheit der Kinder und Jugendlichen aus und beeinträchtigen auch ihre kulturelle Integration im Gastland.
Ziel des Verbundes ist es (a) Prädiktoren und Folgen psychischer Krankheiten und körperlicher Beschwerden bei geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu klären, (b) Hindernisse für ihren Zugang zur medizinischen Versorgung zu erheben und (c) die Wirksamkeit einer spezifischen kindgerechten Traumatherapie zu untersuchen. Durch die gewonnenen Erkenntnisse soll die Gesundheit und das Wohlbefinden von geflüchteten Kindern und Jugendlichen gefördert werden, um ihnen eine Grundlage für die persönliche Entwicklung und ihre künftige Teilhabe an der Gesellschaft zu geben.
Wie im Falle der psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen bei geflüchteten Kindern und Jugendlichen gibt es zu vielen Krankheitsbereichen im Kindes- und Jugendalter noch keine ausreichend wissenschaftlich abgesicherten, entwicklungsstufengerechten Präventions- und Therapieansätze. Der Verbund leistet einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Fördermaßnahme „Forschungsverbünde zur Kinder- und Jugendgesundheit“ im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können sich konkrete Diagnose- und Behandlungsempfehlungen oder auch Empfehlungen zur Durchführung weiterer Forschungsprojekte ergeben.