Förderkennzeichen: | 01GL1749C |
Fördersumme: | 1.575.877 EUR |
Förderzeitraum: | 2018 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Frank Neuner |
Adresse: |
Universität Bielefeld, Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft Universitätsstr. 25 33615 Bielefeld |
In Deutschland leben viele Flüchtlinge aus kriegsbetroffenen Ländern. Die Integration der Flüchtlinge, insbesondere der Flüchtlingskinder aus dem Nahen Osten, ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland. Psychische Störungen, vor allem posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), die aus Kriegserfahrungen resultieren, sind bei Flüchtlingskindern häufig und beeinträchtigen die Lebensqualität und funktionale Integration. Das deutsche Gesundheitssystem ist nicht auf die Bedürfnisse der Flüchtlingskinder vorbereitet. Ziel dieser Studie ist es zu testen, ob die Behandlung von Flüchtlingskindern mit einer spezifischen Traumatherapie (KidNET) im Rahmen eines innovativen komplementären Gesundheitssystems, das an Ambulanzen angebunden ist, eine wirksame Reduzierung von psychischen Störungen, insbesondere PTBS und Komorbidität bewirkt. Zu diesem Zweck werden wir sogenannte interkulturelle Mediatoren aus der Migranten- und Flüchtlingsgemeinschaft ausbilden, um Flüchtlingsfamilien direkt an ihren Heimstätten aufzusuchen und zu untersuchen. In einem zweiten Schritt wird den Patienten mit PTBS die Teilnahme an der aktuellen Studie angeboten, in der die Wirksamkeit einer KidNET, einer spezialisierten 10-Sitzungspsychotherapie mit Schwerpunkt auf Traumata, mit einer Treatment-as-Usual (TAU) Kontrollgruppe verglichen wird.