Kinder psychisch kranker Eltern haben ein erhöhtes Risiko, selbst psychische Erkrankungen zu entwickeln. Geschätzt leben ca. 25% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland mit einem psychisch kranken Elternteil zusammen und sind daher gefährdet. Neben der Entwicklung von psychischen Störungen können diese Kinder auch andere Beeinträchtigungen aufweisen: geringer schulischer Erfolg, Stress-verbundene Krankheiten oder Verhaltensauffälligkeiten. Es ist daher wichtig, den Teufelskreis zwischen der elterlichen psychischen Erkrankung und dem Risiko der Kinder für Beeinträchtigungen zu durchbrechen.
Ziel des Verbundes ist es, herauszufinden, wie die elterliche psychische Störung Einfluss auf die Kinder nimmt. In einer klinischen Studie soll untersucht werden, ob spezielle Interventionen und Elterntrainings diesen Einfluss verändern können. Hierfür arbeiten insgesamt fünf Partner zusammen.
Für viele Krankheitsbereiche im Kindes- und Jugendalter gibt es noch keine ausreichend wissenschaftlich abgesicherte, entwicklungsstufengerechte Präventions- und Therapieansätze. Auch liegen oft keine geeigneten Instrumente zur Diagnostik psychischer Störungen vor. Der Verbund leistet einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Fördermaßnahme „Forschungsverbünde zur Kinder- und Jugendgesundheit“ im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können sich konkrete Diagnose- und Behandlungsempfehlungen ergeben.