Förderkennzeichen: | 01GL1748B |
Fördersumme: | 2.045.713 EUR |
Förderzeitraum: | 2017 - 2023 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Hanna Christiansen |
Adresse: |
Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Psychologie Gutenbergstr. 18 35037 Marburg |
Psychische Störungen sind sehr häufig, assoziiert mit hohen gesellschaftlichen und ökonomischen Kosten sowie Beeinträchtigung des normalen, beschwerdefreien Lebens durch Krankheit. In Deutschland leben ca. 25 % der Kinder mit einem psychisch kranken Elternteil zusammen. Diese Kinder sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, selber psychische Störungen zu entwickeln. Bisherige Studien zeigten, dass die elterliche Störung eine Welle von Risikofaktoren auslöst (Auslösehypothese), die wiederum das Auftreten psychischer Störungen der Kinder vorhersagt (Wachstumshypothese). Studien konnten auch zeigen, dass die effektive Behandlung der elterlichen Störung mit reduzierten psychischen Auffälligkeiten der Kinder zusammenhängt. Nach Studien, die die Eltern-Kind-Interaktion fokussieren, zeichnen sich psychisch erkrankte Eltern durch geringere Erziehungsfertigkeiten aus und die Förderung solcher Fertigkeiten erwies sich als signifikanter Mediator für eine positive Entwicklung der Eltern (Erziehungshypothese). Um den negativen Teufelskreis (die elterliche Erkrankung führt zu psychischen Störungen der Kinder) zu durchbrechen ist das Ziel dieser Studie, die Auswirkungen qualitativ hochwertiger elterlicher Psychotherapie (kognitive Verhaltenstherapie/KVT) auf die Kinder zu untersuchen. In einer kontrolliert randomisierten Studie werden die Effekte der KVT mit Effekten durch KVT plus das Positive Parenting Program (PPP; einem evidenzbasierten Elterntraining) verglichen, um mögliche zusätzliche Effekte durch ein Elterntraining zu prüfen. Diese Studie überprüft erstmals die Auslöse- und Wachstumshypothese zusammen mit der Erziehungshypothese und in Zusammenhang mit den assoziierten gesellschaftlichen und ökonomischen Kosten.