Suchtstörungen bei Erwachsenen beginnen oft bereits im Jugendalter. Der unkontrollierte Konsum von Alkohol und Drogen im Jugendalter stellt ein erhebliches Entwicklungsrisiko dar. Substanzmissbrauch im Jugendalter ist die häufigste Ursache für schwerwiegende körperliche und seelische Erkrankungen sowie ein gestörtes Sozialverhalten. Die Wirksamkeit von Präventionsprogrammen oder Behandlungsverfahren ist gering. Darum ist es notwendig, möglichst früh im Leben eines Kindes der Entstehung von Abhängigkeitserkrankungen vorzubeugen.
Ziel des Verbundes IMAC-MIND ist es, Risikofaktoren für die Entstehung von Suchterkrankungen zu identifizieren und diagnostische Verfahren zu verbessern. Zusätzlich sollen speziell für Kinder und Jugendliche geeignete Präventionsprogramme entwickelt werden. Im Verbund wird die Wirksamkeit der Prävention in verschiedenen Entwicklungsstadien eines Kindes und in Risikogruppen untersucht. Bereits vor der Geburt sollen günstige Entwicklungsbedingungen für das Kind geschaffen werden. Daher wird für schwangere Frauen eine Smartphone-App mit einem psychotherapeutischen Programm entwickelt und erprobt, die Stress, Alkohol und Rauchen während der Schwangerschaft verhindern soll.
Wie im Falle von Suchterkrankungen gibt es zu vielen Krankheitsbereichen im Kindes- und Jugendalter noch keine ausreichend wissenschaftlich abgesicherten, entwicklungsstufengerechten Präventions- und Therapieansätze. Auch liegen oft keine geeigneten Instrumente zur Diagnostik psychischer Störungen vor. Damit leistet der Verbund einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Fördermaßnahme „Forschungsverbünde zur Kinder- und Jugendgesundheit“ im Rahmen der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können sich konkrete Diagnose- und Behandlungsempfehlungen oder auch Empfehlungen zur Durchführung weiterer Forschungsprojekte ergeben.