Förderkennzeichen: | 01GL1745E |
Fördersumme: | 306.541 EUR |
Förderzeitraum: | 2017 - 2023 |
Projektleitung: | PD Dr. Olaf Reis |
Adresse: |
Universitätsmedizin Rostock, Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Gehlsheimer Str. 20 18147 Rostock |
Im Verbund IMAC-MIND werden verschiedene achtsamkeits-basierte Ansätze zur Verhinderung von Alkohol- und Tabaksucht an unterschiedlichen Gruppen von Jugendlichen bzw. an schwangeren Frauen entwickelt und evaluiert. Männliche Jugendliche mit einer Lernbehinderung (LB) tragen ein erhöhtes Risiko, Alkohol missbräuchlich zu konsumieren, sobald sie mit dem Konsum begonnen haben. Sowohl riskante Trinkmuster als auch Konflikte mit dem Gesetz treten in dieser Gruppe gehäuft auf, weshalb es einer Intervention bedarf, um riskante Entwicklungsverläufe zu verhindern. Der Einbezug achtsamkeitsbasierter Übungen ist hierbei ein vielversprechender Ansatz, der bisher in der Suchtprävention für Jugendliche mit Lernbehinderung noch keine Anwendung fand. In diesem Vorhaben soll daher die Machbarkeit und Eignung achtsamkeitsbasierter Präventionsmaßnahmen in der Hochrisikogruppe männlicher Jugendlicher mit einer LB geprüft werden (Phase 1). In dieser Phase soll ebenso die Messbarkeit neurobehavioraler bzw. selbstregulatorischer Variablen geprüft werden, die auf neurokognitiver und Verhaltensebene erfasst und im Forschungsverbund harmonisiert werden sollen. Bei gegebener Machbarkeit soll in einer zweiten Phase in einer randomisiert-kontrollierten Studie untersucht werden, inwieweit die Interventionen Reduktionen des Alkohol- und Tabakkonsums oder -missbrauchs nach sich ziehen. Hierbei soll eine Gruppe mit achtsamkeitsbasierter Intervention mit einer Gruppe verglichen werden, die eine Schein-Intervention erhält. Die Rolle der neurobehavioralen Faktoren für den Erfolg der Intervention soll in einem Modell geprüft werden, in dem die langfristige Veränderung des Konsumverhaltens die primäre abhängige Variable ist.