Förderkennzeichen: | 01GL1748A |
Fördersumme: | 258.955 EUR |
Förderzeitraum: | 2017 - 2023 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Kathleen Otto |
Adresse: |
Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Psychologie Gutenbergstr. 18 35037 Marburg |
Der Gesamtverbund des COMPARE Konsortiums widmet sich der Transmission von psychischen Störungen. Psychische Störungen sind sehr häufig, assoziiert mit hohen gesellschaftlichen und ökonomischen Kosten sowie Beeinträchtigung des normalen, beschwerdefreien Lebens durch Krankheit. In Deutschland leben ca. 25 % der Kinder mit einem psychisch kranken Elternteil zusammen. Diese Kinder sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, selber psychische Störungen zu entwickeln. Bisherige Studien zeigten, dass die elterliche Störung eine Welle von Risikofaktoren auslöst, die wiederum das Auftreten psychischer Störungen der Kinder vorhersagt. Studien konnten auch zeigen, dass die effektive Behandlung der elterlichen Störung mit reduzierten psychischen Auffälligkeiten der Kinder zusammenhängt. Nach Studien, die die Eltern-Kind-Interaktion fokussieren, zeichnen sich psychisch erkrankte Eltern durch geringere Erziehungsfertigkeiten aus und die Förderung solcher Fertigkeiten erwies sich als signifikanter Mediator für eine positive Entwicklung der Eltern (Beschreibung Gesamtverbund). Das Hauptziel des Koordinationsprojektes (TP9) des COMPARE Konsortiums ist die Unterstützung der Forschungskooperation und Infrastruktur der beteiligten Subprojekte P1, P2, P3, P7 und P8. Das Teilprojekt TP7 widmet sich den elterlichen Arbeitsbedingungen. Belastungen im Arbeitsleben nehmen kontinuierlich zu. Während es fundiertes Wissen zu den Auswirkungen von Stress am Arbeitsplatz in Bezug auf die psychische Gesundheit von Beschäftigten gibt, stellt sich die Frage, ob nicht auch die Konsequenzen beruflicher Belastungen sich auf Familienangehörige und zwar insbesondere Kinder auswirken? Dieses Projekt untersucht die Frage, inwiefern psychische Symptome bei Kindern durch die Arbeitsbedingungen der Eltern erklärbar sind und ob möglicherweise im Sinne von Abwärtsspiralen durch Übertragungs-Prozesse eine Verschlechterung oder Aufrechterhaltung der Symptomatik entstehen kann.