Teilprojekt eines Verbundes

Untersuchung von momentanen Mechanismen zur Vorhersage der Reduktion selbstverletzenden Verhaltens im Alltag (TP5)

Förderkennzeichen: 01GL1747D
Fördersumme: 327.025 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Ulrich Ebner-Priemer
Adresse: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Sport und Sportwissenschaft, Lehrstuhl für Angewandte Psychologie
Engler-Bunte-Ring 15
76131 Karlsruhe

In diesem Vorhaben sollen Zusammenhänge zwischen dem Auftreten selbstverletzenden Verhaltens und momentanen psychologischen Mechanismen wie z.B. affektive Instabilität, Instabilität des Selbstwert, Stressreaktivität oder Stress-induziertes dissoziatives Erleben untersucht werden. Dafür wird die Erhebungsmethode der elektronischen Tagebücher verwendet. Diese eignet sich insbesondere zur Erhebung des Verhaltens und Erlebens von Personen in ihrem natürlichen Umfeld unmittelbar oder mit einer minimalen zeitlichen Latenz. Insbesondere eignen sich die mit diesem Verfahren einfach zu realisierenden wiederholten Abfragen zur Untersuchung von dynamischen Prozessen und ihren Zusammenhängen. Dies ist besonders wichtig, da wissenschaftliche Nachweise für momentane Mechanismen, die selbstverletzendes Verhalten auslösen oder verstärken, derzeit gänzlich fehlen. Die geplante Untersuchung ermöglicht es, die momentanen Mechanismen mit den Verlaufsdaten auszuwerten (d.h. auf lange Sicht zu prognostizieren, welche Patienten mit selbstverletzendem Verhalten aufhören und welche nicht) sowie die zugrundeliegenden neurobiologischen Prozesse momentaner Mechanismen und selbstverletzenden Verhaltens zu untersuchen. Durch die Vorhersage selbstverletzenden Verhaltens auf der Moment-Ebene durch psychologische Mechanismen und durch die Untersuchung von Prädiktoren für maladaptive Entwicklungen von Patienten sollen zum einen neue Impulse für die Therapie selbstverletzendes Verhalten gewonnen und zum anderen Möglichkeiten für Präventionsstrategien abgeleitet werden.