Der transnationale Forschungsverbund „BrainCYP“ besteht aus zwei deutschen und zwei internationalen Arbeitsgruppen. Ziel des Verbunds ist es, die molekularen Mechanismen von arzneistoffabbauenden Enzymen im Gehirn in Bezug auf die normale Hirnfunktion und auf depressive Erkrankungen zu untersuchen. Diese Enzyme sind bei Menschen genetisch unterschiedlich ausgeprägt. Neuere Befunde zeigen, dass diese Unterschiede auch Auswirkungen auf normale Gehirnfunktionen und affektive Erkrankungen zum Beispiel Depressionen und Angsterkrankungen haben können. Die Forscherinnen und Forscher wollen analysieren, inwieweit arzneistoff-abbauende Enzyme bei ängstlich-depressiven Patienten verändert sind, um so ihre Rolle in der Entwicklung und im Verlauf affektiver Erkrankungen besser zu verstehen. Die Forschungsgruppen wollen damit antidepressive Therapien verbessern und die individuelle Vorhersagbarkeit des Verlaufs von Depression erhöhen. Die Arbeiten der deutschen Partner werden im Rahmen der Richtlinien zur Förderung von europäischen Forschungsprojekten zu psychischen Störungen durchgeführt. Die deutschen Verbundpartner werden Bildgebungsverfahren verwenden, um die Rolle der arzneistoffabbauenden Enzyme zu untersuchen. Hierzu werden die Bildgebungsdaten sowie genetisches Material von gesunden Probanden auf Zeichen von Depressivität und Ängstlichkeit untersucht und Verhaltenstests durchgeführt.