Verbund

NEURON-Verbund COCADDICT

Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes „COCADDICT“ im ERA-NET NEURON. Der Verbund besteht aus einer deutschen und drei internationalen Arbeitsgruppen.Das Ziel des Vorhabens ist, mit Hilfe von Bildgebungsverfahren anatomische und funktionelle Veränderungen im Hirn der süchtigen Ratte zu identifizieren und zu dokumentieren. Substanzmissbrauch ist mit enormen gesellschaftlichen Kosten verbunden. Die gesundheitlichen Symptome beinhalten neben den klassischen Krankheitszeichen wie Kontrollverlust auch eine Reorganisation von Nervenzellverbindungen im Gehirn. Details zu diesem funktionellen Reorganisationsprozess sind bisher jedoch kaum erforscht. Der Suchtverlauf wird im Tiermodell für Kokainsucht mittels multimodaler Bildgebungsverfahren im Magnetresonanztomographen (MRT) untersucht. Hierzu werden MRT-Aufnahmen vor und nach Kokaingabe während verschiedener Zeitpunkte der Suchtentwicklung durchgeführt. Aus den Ergebnissen sollen funktionelle und kausale Karten und Modelle von Hirnarealen und Neuronen und deren Veränderungen bei Sucht entwickelt werden. Flankiert werden diese Untersuchungen von neuroanatonischen und neurochemischen Untersuchungen, bei denen krankhafte Änderungen im Kommunikationssystem der Nervenzellen, dem sogenannten Transmittersystem, erforscht werden sollen. Die Ergebnisse des Vorhabens können sowohl in der klinischen Diagnostik von Sucht wie auch bei der Erforschung möglicher Therapie- oder Präventionsansätze verwendet werden.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Kokainsucht: Eine translationale Studie zur Identifikation und Charakterisierung von dysfunktionalen neuronalen Netzwerken

Förderkennzeichen: 01EW1404
Gesamte Fördersumme: 279.520 EUR
Förderzeitraum: 2014 - 2017
Projektleitung: Prof. Dr. Rainer Spanagel
Adresse: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Abt. Psychopharmakologie J 5

68159 Mannheim

Kokainsucht: Eine translationale Studie zur Identifikation und Charakterisierung von dysfunktionalen neuronalen Netzwerken

Mittels multimodaler Bildgebungsverfahren in einem 9.4T Scanner sollen anatomische und funktionelle Konnektivitätskarten im süchtigen Hirn der Ratte erstellt werden. Zusammen mit dem Kollaborationspartner in Bordeaux wurde erstmals ein DSM-IV/5-Tiermodell für abhängiges Verhalten entwickelt. Nach 3-monatiger intravenöser Kokainselbstverabreichung werden ca. 15% der Tiere süchtig. Dieser Suchtverlauf wird im Tierscanner untersucht. Hierzu wird ein MRI-Scan im Ruhezustand (rsMRI) gefolgt von einem pharmakologischen MRI (i.v. Kokaingabe) während verschiedenen Zeitpunkten der Suchtentwicklung durchgeführt. Hieraus werden funktionelle und kausale Konnektivitätskarten entwickelt. Flankiert werden diese Untersuchungen durch neuroanatonische und neurochemische Scans. Dabei lassen sich anatomische Konnektivitätskarten erstellen sowie dynamische Veränderungen im glutamatergen und GABAergen System untersuchen.