Förderkennzeichen: | 01EW2304B |
Fördersumme: | 166.127 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Karen Gertz |
Adresse: |
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie Charitéplatz 1 10117 Berlin |
Der ischämische Schlaganfall wird durch einen Gefäßverschluss einer hirnversorgenden Arterie verursacht, was zu zerebraler Ödembildung und Induktion neuro-inflammatorischer Vorgänge, wie der Invasion von Leukozyten, führt. Bisherige Therapieversuche zur Behandlung des ischämischen Schlaganfalls zielten auf die Hemmung der Leukozyteninvasion oder auf die Hemmung endothelialer Adhäsionsmoleküle ab, was jedoch keinen Durchbruch in der Schlaganfalltherapie erbrachte. Möglicherweise greifen diese Ansätze zu kurz, da es nach Schlaganfall neben einer Fehlfunktion der vaskulären Hirnschranke auch zur Schädigung der leptomeningealen sowie glialen leptomeningealen und glialen Barrieren kommt. Zusätzlich könnte die Aktivierung von sogenannten barriere-assoziierten Makrophagen (BAM) für die Entwicklung von Ödemen und der Induktion von neuro-inflammatorischen Vorgängen eine Rolle spielen. Mitglieder von DeCoDis haben transgene Mausmodelle entwickelt, die erstmals die verschiedenen zellulären und azellulären Bestandteile der verschiedenen Hirnschranken sichtbar machen. Durch die Kombination dieser transgenen Mausmodelle mit einer gezielten Modulation von gewebeansässigen, barriere-assoziierten Makrophagen gegenüber infiltrierenden myeloiden Zellpopulationen sollen Faktoren identifiziert werden, die diese Barrieren nach einem Schlaganfall stabilisieren. DeCoDis vereint Fachwissen auf dem Gebiet der zellulären und azellulären Barrieren des Gehirns und der Neuroinflammation, der Bildgebung des Liquorflusses, der experimentellen und translationalen Schlaganfallforschung sowie der dynamischen Bildgebung von residenten und invadierenden myeloiden Populationen des Gehirns. Zusammen mit den neuen transgenen Mausmodellen wird diese Expertise kritische Wissenslücken der Hirnschrankenfehlfunktionen nach Schlaganfall schließen. Dadurch wird die Grundlage für die Erforschung neuer Therapieansätze für die Behandlung des Schlaganfalls durch Stabilisierung der Blut-Hirn-Schranke geschaffen.