Fördermaßnahme

Forschungsverbünde zu Verhaltensstörungen im Zusammenhang mit Gewalt, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch in Kindheit und Jugend

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2016
Förderzeitraum: 2019 - 2024
Gesamte Fördersumme: bis zu 19,5 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 7 Verbünde

1. Ziele des Förderschwerpunktes

Sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen ist ein schwerwiegendes und seit langem bekanntes Problem. Ähnlich erschütternd sind Fälle von körperlichen oder psychischen Misshandlungen oder die Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen. Das Thema wurde jedoch nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in der Forschung lange Zeit tabuisiert. Die Bundesregierung hat daher in  2010 den Runden Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen im familiären Bereich“ eingerichtet, um dem Schweigen entgegen zu wirken und Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Forschung zu (sexualisierter) Gewalt und Vernachlässigung ist in diesem Zusammenhang zwingend notwendig und betrifft auch den Bereich der Gesundheitsforschung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert daher Forschung zu gesundheitsrelevanten Fragen, um den Stand des Wissens über diesen Themenkomplex voranzutreiben und neue, evidenzbasierte Behandlungs- und Präventionsmethoden verfügbar zu machen. Die Gesamtfördersumme seit 2012 beläuft sich auf etwa 42,7 Mio. Euro, in der laufenden Förderphase werden Vorhaben in Höhe von 19,5 Mio. € gefördert. 

2. Stand der Fördermaßnahme

In der aktuellen zweiten Förderphase werden sieben Forschungsverbünde mit unterschiedlicher Schwerpunktthematik gefördert, die sich aus insgesamt 30 universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammensetzen. Zu den Forschungsthemen zählen beispielsweise generationsübergreifende Mechanismen von Misshandlungen in Familien und Folgen von Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung für Betroffene im Zeitverlauf, die Entwicklung neuer evidenz-basierter Therapiemöglichkeiten sowie Forschung über Täterinnen und Täter. Auf den Transfer der Ergebnisse in die Praxis wird besonderer Wert gelegt. Die Verbünde werden sich hierzu und zu anderen querschnitthaften Themen eng untereinander austauschen und übergreifende Fragestellungen gemeinschaftlich bearbeiten.