Gewalt, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch in Kindheit und Jugend haben dramatische Folgen für die Betroffenen, unter denen sie meist ein Leben lang leiden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Forschungsverbünde, die evidenz-basierte Konzepte zur Prävention, Erkennung und Therapie zu entwickeln und in der Praxis erproben.
Die Mehrzahl der Pflege- und Adoptivkinder hat in ihrer Ursprungsfamilie Gewalt, Vernachlässigung und/oder Missbrauch erfahren. Mit der Fremdbetreuung ist die Gefahr, erneut Opfer von Gewalt zu werden, jedoch nicht gebannt: Vielmehr haben Pflege- und Adoptivkinder ihr Leben lang ein deutlich erhöhtes Risiko, Opfer von Mobbing und Gewalt zu werden.
Das übergeordnete Ziel des Verbundes EMPOWERYOU ist es, Pflege- und Adoptionsfamilien sowie Kinder und Jugendliche in Fremdunterbringung bei der Bewältigung früherer traumatischer Erfahrungen zu unterstützen und dem Risiko zukünftiger Mobbing- und Gewalterfahrungen entgegenzuwirken. Die untersuchten Kinder und Jugendlichen können dabei sowohl Täter als auch Opfer von Mobbing sein, z. B. in der Schule oder im Freundes- und Bekanntenkreis. Mobbing umfasst hier auch das so genannte Cyber-Mobbing mittels neuer Medien und in sozialen Netzwerken. Basierend auf den gewonnenen Ergebnissen werden dann maßgeschneiderte, internetbasierte Präventionsprogramme entwickelt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft. Wenn sich diese als effektiv erweisen, können sie leicht und kostengünstig verbreitet und eingesetzt werden.