Förderkennzeichen: | 01KR1805B |
Fördersumme: | 942.810 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Robert Kumsta |
Adresse: |
Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Psychologie, Arbeitseinheit Genetic Psychology Universitätsstr. 150 44801 Bochum |
Psychische Störungen beginnen in der frühen Kindheit und es liegen eindrückliche Hinweise dafür vor, dass Gewalt- und Misshandlungsausübung sowie elterliche psychische Störungen Schrittmacher für psychische Störungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter sind. Kinder von Eltern mit Borderline Persönlichkeitsstörungen (BPS) sind besonders gefährdet, Gewalt und Misshandlungen zu erfahren sowie psychische Störungen zu entwickeln. In diesem Projekt werden die Auswirkungen einer mütterlichen BPS auf die Emotionsregulationsfähigkeit und die psychische Gesundheit des Kindes, die Effekte des in Teilprojekt 1 durchgeführten Elterntrainings zur Stärkung von Erziehungskompetenzen der Mütter mit BPS auf die Emotionsregulationsfähigkeit und psychische Gesundheit des Kindes sowie Prädiktoren des Interventionserfolgs untersucht. Um störungsspezifische Effekte der elterlichen psychischen Störungen auf das Kind zu untersuchen, werden als klinische Vergleichsgruppe eine Gruppe von Kindern mit Müttern mit Angst- oder depressiver Störung sowie eine Gruppe von Kindern mit Eltern ohne psychische Störung vor Beginn der Elternintervention untersucht. Es soll außerdem untersucht werden, ob sich die Effekte des Elterntrainings auf biologischer Ebene nachweisen lassen. Hierzu sollen epigenetische Faktoren untersucht werden. Die Epigenetik beschäftigt sich mit Prozessen, welche die Genexpression, also das Ablesen der Gene steuern. Wir vermuten dass das Mutter-Kind Training zu Veränderungen an Genen führt, die bei Emotionsregulation und sozial-emotionalen Fähigkeiten eine wichtige Rolle spielen. Die erzielten Ergebnisse werden zu einem besseren Verständnis der Transmission von psychischen Störungen beitragen und einen wichtigen Beitrag zur Förderung der psychischen Gesundheit bei Kindern von Müttern mit BPD bereitstellen.