Förderkennzeichen: | 01KR1802A |
Fördersumme: | 2.252.136 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2024 |
Projektleitung: | Dr. Lars White |
Adresse: |
Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Liebigstr. 20a, Haus 6 04103 Leipzig |
AMIS_PROSPECT strebt eine detaillierte Längsschnittuntersuchung der gut charakterisierten Leipziger Stichprobe von N=851 Kindern und Jugendlichen an. Diese umfasst Stichproben von n=325 Kindern mit Misshandlungserfahrungen, sowie Kontrollgruppen von n=357 Kindern ohne Misshandlungserfahrung aus der Bevölkerung und n=169 Kindern ohne Misshandlungserfahrungen aus einer Hochrisikogruppe. Hierdurch soll die zeitliche Sequenz von Kindesmisshandlung und psychischen Symptomen präzisiert werden. Zudem soll untersucht werden, welche psychosozialen Risiko- und Schutzfaktoren für Kindesmisshandlung und psychische Symptome identifiziert werden können, sowie welche Faktoren zusätzlich zu Kindesmisshandlung eine vorhersagende Bedeutung für psychische Symptome haben, Verlauf von Kindesmisshandlung zu psychischen Symptomen im Längsschnitt vermitteln (Mediatoren) und das Risiko für psychische Symptome als Folge von Kindesmisshandlung begünstigen oder abmildern (Moderatoren). AMIS_RCT hat zum Ziel die Wirksamkeit der Child and Parent-directed Individualized Psychotherapy (CPIP), die zusätzlich zu einer erweiterten Unterstützung durch den Allgemeinen Sozialdienst (ECS) angeboten wird, im Vergleich zu ausschließlich einer ECS innerhalb einer Gruppe von N=200 3- bis 8-Jährigen mit Vernachlässigungserfahrungen und Angst- und Depressionsstörungen zu überprüfen. CPIP stellt eine innovative und personalisierte Therapiemethode dar, welche in erster Linie auf psychodynamischen Fokaltherapiemethoden beruht und bei Bedarf um weitere Techniken der traumafokussierten kognitiven Verhaltenstherapie, Videofeedback und Interaction Guidance ergänzt wird. Gemeinsam mit den Projektpartnern zielt AMIS_RCT ferner darauf ab potentielle Mechanismen/Moderatoren der Therapiewirksamkeit, insbesondere familiärer Kontext, Mentalisierungsfähigkeit des Kindes, emotionale Verfügbarkeit, endokrine Stressregulation, sowie epigenetische Risikoscores zu untersuchen.