Das Dravet-Syndrom (DS) ist eine genetische Entwicklungsstörung. Die Krankheit beginnt typischerweise im ersten Lebensjahr. Sie führt zu einer schweren, medikamentenresistenten Epilepsie mit kognitiver Beeinträchtigung. Das Risiko, nach einem epileptischen Anfall zu versterben, ist bei den Betroffenen hoch. Bei solch einem plötzlichen epileptischen Anfallstod kommt es zu einem Herzstillstand. Das DS kann auch das Herz und andere vegetative Funktionen beeinträchtigen. Ob diese genetisch verursachten Beeinträchtigungen oder die Auswirkungen der wiederholten Anfälle das Risiko eines Anfallstods bei DS erhöhen, ist bislang jedoch nicht verstanden.
Im Verbund AUTONOMIC sollen deswegen die Ursachen für den plötzlichen Anfallstod bei DS erforscht werden. Dazu werden Anomalien des Herzkreislaufsystems und die Anfallshäufigkeit bei Patientinnen und Patienten untersucht und überwacht. Mithilfe von Tiermodellen soll zudem der Einfluss von genetischen und von durch die Anfälle verursachten Faktoren aufgeschlüsselt werden.
Der Verbund AUTONOMIC ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Deutschland und Belgien sowie zwei Gruppen aus Frankreich.
Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn führt hierzu Langzeitmessungen der Hirnaktivität von Patientinnen und Patienten durch. Zeitgleich werden Herzaktivität und Atmung im Wachzustand und während des Schlafens überwacht.
Die Ergebnisse des Projektes könnten langfristig helfen, Präventionsmöglichkeiten für den plötzlichen Anfallstod bei DS zu finden.