Die Autismus-Spektrum-Störung (ASD) ist durch Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie durch sich wiederholende und stereotype Verhaltensmuster gekennzeichnet. Bei einer signifikanten Anzahl der Betroffenen ist eine ursächliche Mutation im SHANK3-Gen vorhanden.
Der Fokus des Verbundes CANSHANK liegt auf der Analyse der Inselrinde. Diese Hirnregion ist für die Integration verschiedenartiger sensorischer Informationen von großer Bedeutung. Dieser Prozess ist bei Patientinnen und Patienten mit ASD häufig beeinträchtigt. Es soll untersucht werden, inwiefern der Verlust des SHANK3-Gens während der Hirnentwicklung zu einem Ungleichgewicht der Endocannabinoid-Signalübertragung in der Inselrinde führt.
Der Verbund CANSHANK ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Forschungsgruppen aus Deutschland sowie jeweils eine Forschungsgruppe aus Spanien und Frankreich. Die beiden Forschungsgruppen aus Mainz werden mit verschiedenen Modellsystemen mit SHANK3-Mangel arbeiten. Die Ziele bestehen darin, spezifische Zelltypen in diesen Modellsystemen zu charakterisieren sowie die Endocannabinoid-Signalübertragung als möglichen therapeutischen Ansatzpunkt zu untersuchen.
Die Ergebnisse des Projektes sollen das Verständnis für die funktionellen und Hirnregion-spezifischen Ursachen der ASD verbessern. Aus den Ergebnissen könnten neuartige therapeutische Möglichkeiten abgeleitet werden.