Die Autismus-Spektrum-Störung (ASD) ist eine genetisch heterogene neurologische Entwicklungsstörung. ASD ist durch Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie durch sich wiederholende und stereotype Verhaltensmuster gekennzeichnet. Der Schweregrad ist selbst bei ähnlichen genetischen Mutationen sehr variabel. Auch Entzündungsreaktionen können bei bestimmten Personen ASD-bezogene Symptome auslösen. Die beobachtete Heterogenität des Erscheinungsbildes der ASD könnte die Folge eines Zusammenspiels von genetischen und Umweltfaktoren sein.
Im Verbund InflASD sollen die Auswirkungen entzündlicher Veränderungen auf den Schweregrad des ASD-Erscheinungsbildes untersucht werden. Die Untersuchungen konzentrieren sich insbesondere auf Mutationen in einem bestimmten Gen (Shank3-Gen).
Der Verbund InflASD ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Italien. Die Forschungsgruppe des Universitätsklinikums Bonn wird Auswirkungen von Entzündungsreizen auf die Informationsübertragung zwischen Nervenzellen untersuchen.
Die Ergebnisse des Projektes können dazu beitragen, neue Strategien zur Behandlung von ASD zu finden, die mit Entzündungsreaktionen in Zusammenhang stehen.