Förderkennzeichen: | 01EW2204 |
Fördersumme: | 271.040 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Andreas Reif |
Adresse: |
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Heinrich-Hoffmann-Str. 10 60528 Frankfurt am Main |
Die Klassifizierung psychiatrischer Störungen beruht hauptsächlich auf klinischen Beobachtungen und wissenschaftlichen Traditionen. Diese Traditionen haben zu Diagnosesystemen geführt, in denen Erkrankungen, die viele Symptome und Risikofaktoren gemeinsam haben, als unterschiedliche Kategorien betrachtet werden. Im Rahmen des DynAMoND-Projekts werden drei solcher psychiatrischen Diagnosen verglichen, nämlich ADHS, bipolare Störung und Borderline-Persönlichkeitsstörung. Alle drei Störungen sind durch übermäßige Stimmungsschwankungen gekennzeichnet, die Stunden, Tage oder Monate andauern können. Diese Stimmungsschwankungen, die auch als emotionale Instabilität bezeichnet werden, sind für die Patientinnen und Patienten sehr belastend und können schwer zu behandeln sein. Es ist nicht bekannt, ob die Art dieser Stimmungsschwankungen bei allen Störungen ähnlich ist. DynAMoND ist eine Gemeinschaftsstudie, die in Deutschland, Spanien, der Schweiz, Norwegen und Italien durchgeführt wird und die emotionalen Schwankungen bei diesen Störungen über die traditionellen Grenzen hinweg untersuchen wird. Es werden sowohl Patienten mit ADHS, bipolarer Störung oder Borderline-Störung als auch gesunde Kontrollpersonen (jeweils 120 im Alter von 14 bis 30 Jahren) einbezogen. Es werden Daten von Smartphones und deren eingebauten Sensoren sowie Daten aus Online-Umfragen verwendet, um Informationen über Stimmung, Aktivität und Stress zu sammeln. Die Teilnehmer werden auch Speichelproben für genetische Untersuchungen abgeben. Die Daten aus den Fragebögen werden zu Beginn der Studie erhoben. Am Ende der Studie erhalten die Patientinnen und Patienten eine Zusammenfassung der Ergebnisse, die wichtigsten Resultate und umsetzbare Empfehlungen. Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnte es zu einer verbesserten Behandlung, einer geringeren Krankheitslast und einer höheren Lebensqualität für große Gruppen von Betroffenen führen.