Förderkennzeichen: | 01EW2213 |
Fördersumme: | 283.823 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Katharina von Kriegstein |
Adresse: |
Technische Universität Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie, Institut für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie und Methoden der Psychologie Helmholtzstr. 10 01069 Dresden |
Die Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) ist eine neurologische Entwicklungsstörung, von der weltweit 5-15 % der Kinder betroffen sind. Sie ist gekennzeichnet durch eine bis ins Erwachsenenalter anhaltende Leseschwäche mit schwerwiegenden Folgen für das individuelle Wohlbefinden und mit hohen gesellschaftlichen Kosten. Leider sind die pathophysiologischen Ursachen der LRS noch immer unbekannt und es gibt keine biologischen Marker für die Diagnose. Die derzeitigen Behandlungen sind zeitaufwändig und ihre Wirksamkeit ist nicht bewiesen. Neurowissenschaftliche Erklärungen der LRS konzentrieren sich in erster Linie auf sprachbezogene Hirnnetzwerke für die Erklärung von LRS. Eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen deutet jedoch darauf hin, dass die Hauptmerkmale der LRS mit Veränderungen in den frühen sensorischen Bahnen zusammenhängen, insbesondere in den visuellen und auditiven Thalamuskernen und ihren reziproken Verbindungen mit spezifischen Teilen der Großhirnrinde (Kortex). Jüngste Neurostimulationsstudien haben gezeigt, dass die gezielte Beeinflussung dieser spezifischen Bereiche das Lesen bei LRS verbessern könnte. In ReDyslexia vereinen sich einzigartiges Fachwissen und neuartige Methoden zur Untersuchung der thalamo-kortikalen Entwicklung und Funktion in einer translationalen Perspektive. Im vom BMBF geförderten Teil des Projektes wird es darum gehen die thalamo-kortikalen Verbindungen bei LRS während der Entwicklung und im Erwachsenenalter zu untersuchen. Man geht davon aus, dass eine Stratifizierung der LRS auf der Grundlage der Funktionen des thalamo-kortikalen Strukturen die Grundlage für diagnostische Marker und verfeinerte Behandlungsmöglichkeiten in der Zukunft sein wird. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird eine gezielte Neurostimulationstherapie entwickelt und ihre Wirksamkeit evaluiert.