Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Alkoholabhängigkeit führen - eine häufige Erkrankung unserer heutigen Gesellschaft. Allein in Europa sind 23 Millionen Menschen alkoholsüchtig. Die aktuell zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Behandlung von Rückfällen sind nur begrenzt wirksam. Daher besteht eine hohe Notwendigkeit dafür neue, verbesserte Therapien zu finden.
Ein Ansatz in der Alkoholforschung ist, dass chronischer Alkoholkonsum zu einer Entzündung des zentralen Nervensystems führt, die süchtig machendes Verhalten wie übermäßiges Trinken sowie Rückfälle weiter verstärkt. Es gibt erste vielversprechende Ergebnisse, dass dies mit Exosomen von Stammzellen aus dem Bindegewebe behandelt werden kann. Exosomen sind kleine Vesikel, die von Zellen abgegeben werden und bestimmte Stoffe, wie beispielsweise hier mit entzündungshemmender Wirkung, beinhalten. Der AhEAD-Verbund möchte die bisherigen Ergebnisse im Rahmen dieser Fördermaßnahme in einer multizentrischen, konfirmatorischen, präklinischen Studie validieren und erweitern. Dadurch sollen die Evidenz, Robustheit und Verlässlichkeit der Ergebnisse erhöht werden. Geplant ist eine Replikationsstudie an drei Standorten um die Wirksamkeit der Exosomen zur Behandlung von Rückfällen intensiv zu prüfen. Dafür werden drei Studienteile mit unterschiedliche Rattenmodellen zu gleichen Teilen an den drei Standorten durchgeführt. Im Erfolgsfall wird als nächster Schritt eine klinische Studie anvisiert. Darüber hinaus können die neu geschaffenen Strukturen für multizentrische präklinische Studien als Vorlage für andere Studien zur Validierung potentieller Therapeutika für Störungen der Gehirnfunktion dienen.