Die Schädigung von Nerven ist eine häufige Nebenwirkung bei der Behandlung einer Krebserkrankung mit zellwachstumshemmenden Medikamenten, wie beispielsweise Paclitaxel. Dies ist einer der wichtigsten Gründe für eine Dosisreduktion oder den Abbruch der Krebsbehandlung. Derzeit ist keine Medikation zur Prävention der Nervenschädigung, auch Neuropathie genannt, verfügbar.
Die beteiligten Arbeitsgruppen des „PINPRICS“ Verbundes haben entscheidende Schritte in der Entstehung der Paclitaxel-induzierten Neuropathie identifiziert, welche sich für eine vorbeugende Medikation eignen. Die bisherigen Ergebnisse sollen im Rahmen dieser Fördermaßnahme in einer multizentrischen, konfirmatorischen, präklinischen Studie validiert werden. Dadurch soll die Evidenz, Robustheit und Verlässlichkeit der Ergebnisse erhöht werden. Geplant ist eine Replikationsstudie an drei Standorten um die Effektivität von drei Medikamenten zur Verhinderung der Chemotherapie-induzierten Neuropathie im Mausmodell intensiv zu prüfen. Untersucht werden die Substanzen Nilotinib, Lithiumcarbonat und IL-6 neutralisierende Antikörper. Die Studie sieht vor, zuerst die optimale Dosis der neuroprotektiven Medikamente zu bestätigen, welche dann in einem klinisch aussagekräftigen Mausmodell der Brustkrebs-Erkrankung getestet werden sollen. Die untersuchten Medikamente sind bereits für andere Indikationen in Deutschland zugelassen. Im Erfolgsfall kann deshalb als nächster Schritt eine klinische Phase II Studie anvisiert werden. Darüber hinaus soll im Rahmen des Projekts eine Organisationsstruktur etabliert werden, die für weitere präklinische konfirmatorische Studien genutzt werden kann.