Förderkennzeichen: | 01KC2002C |
Fördersumme: | 136.780 EUR |
Förderzeitraum: | 2020 - 2023 |
Projektleitung: | Dr. Tim Hagenacker |
Adresse: |
Universitätsklinikum Essen, Klinik für Neurologie Hufelandstr. 55 45147 Essen |
Die Chemotherapie-induzierte Neuropathie ist eine häufige Nebenwirkung vieler Zytostatika, einschließlich des Paclitaxel. Derzeit ist keine Medikation zur Prävention der Chemotherapie-induzierte Neuropathie klinisch verfügbar. In diesem Projekt ist die Durchführung einer rigorosen multizentrischen Replikationsstudie an drei Standorten geplant, die vom Standort Berlin aus koordiniert wird. Die beteiligten Arbeitsgruppen haben entscheidende Schritte in der Pathophysiologie der Paclitaxel-induzierten Neuropathie identifiziert, welche sich für eine präventive Medikation eignen: 1) Eintritt von Paclitaxel in Nervenzellen des sensiblen Nervensystems über organische anionentransportierende Polypeptidproteine, diese können mit Nilotinib blockiert werden; 2) Veränderungen der intrazellulären Kalziumhomöostase, diese Veränderungen können durch Lithiumionen verhindert werden, und 3) eine komplexe neuro-immune Interaktion, welche durch das Zytokin IL-6 orchestriert wird und durch IL-6 neutralisierende Antikörper blockiert werden kann. Im Projekt wird ein zweistufiger Ansatz verwendet, um zuerst die optimale Dosis der o. g. neuroprotektiven Medikamente zu bestätigen, welche dann in einem klinisch aussagekräftigen Mausmodell der Brustkrebs-Erkrankung getestet werden. Das Studienzentrum Essen wird Expertise bei den Verhaltensversuchen an Mäusen bereitstellen. Darüber hinaus hat die Essener Gruppe spezielle Kenntnisse hinsichtlich prä-klinischer Studien an Spinalganglienneuronen. Als Replikationsstudie werden alle Versuchsteile an jedem der drei beteiligten Standorte, darunter auch Essen, durchgeführt. Die Versuchsgruppengrößen verteilen sich zu je einem Drittel über die Standorte. Darüber hinaus wird der Standort Essen das Datenmonitoring des Standortes Berlin übernehmen.