Die Behandlung von Knochenbrüchen bei Patientinnen und Patienten mit schlechter Knochenheilungskapazität stellen eine derzeit noch ungelöste klinische Herausforderung dar. Die Entwicklung neuartiger Therapien und Wirkstoffe, um eben jenes Regenerationspotential zu erhöhen, ist daher sowohl aus klinischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht von großem Interesse.
Die beteiligten Arbeitsgruppen des Verbundes „REGAGforBONE“ haben Glykosaminoglykan (GAG)-basierte Moleküle, sogenannte REGAGs entwickelt, deren knochenheilungsfördernde Eigenschaften explorativ in Zellen und einem Maus-Heilungsmodell gezeigt werden konnten. REGAGs repräsentieren eine völlig neue Molekülklasse, die aufgrund ihrer Zusammensetzung vermutlich auch den Abwehrmechanismen entgehen und so möglicherweise deutlich länger wirksam und verträglich sind.
Die bisherigen Ergebnisse sollen im Rahmen dieser Fördermaßnahme in einer konfirmatorischen präklinischen Studie validiert werden. Dadurch sollen die Evidenz, Robustheit und Verlässlichkeit der Ergebnisse erhöht werden. Geplant ist, die Wirksamkeit der zwei bislang getesteten Moleküle laborübergreifend unter standardisierten Bedingungen im Tiermodell zu untersuchen. Parallel wird geprüft, ob sich die Moleküle für anschließende weitere präklinische Entwicklungsschritte und eine Überführung in klinische Studien eignen. Dazu gehört unter anderem die Untersuchung möglicher Nebenwirkungen.
Darüber hinaus soll im Rahmen dieses Projekts die Basis zur systematischen Erforschung der Wirksamkeit und Sicherheit von REGAGs als neue Wirkstoffklasse gelegt werden mit dem Ziel, eine neue Molekülklasse zur Entwicklung von Medikamenten zu erschließen.