Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2015 |
Förderzeitraum: | 2016 - 2019 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 8,4 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 27 |
Das Ziel von JPND ist die europaweite Bündelung und Stärkung der Forschung im Bereich altersbedingter, neurodegenerativer Erkrankungen. Diese stellen gegenwärtig eine der größten medizinischen, sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen aller Industrienationen weltweit dar.
JPND ist Teil der „Joint Programming Initiativen“ (JPI). Das sind von den EU-Mitgliedsstaaten ins Leben gerufene und getragene Maßnahmen. Sie sind thematisch auf die globalen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte fokussiert.
Neurodegenerative Erkrankungen sind Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems, die stark mit dem Lebensalter zusammenhängen. Die Alzheimer Demenz und mit ihr verwandte Störungen sind die am häufigsten auftretenden neurodegenerativen Erkrankungen. In Europa sind zwischen 6,3 und 7,3 Millionen Menschen hiervon betroffen. Es wird erwartet, dass sich diese Zahl aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung alle 20 Jahre verdoppelt.
Neurodegenerative Erkrankungen sind bislang unheilbar. Derzeit verfügbare Therapieansätze setzen überwiegend bei den Symptomen an, nicht jedoch bei den Krankheitsursachen. Um diese Situation zu verbessern, ist weitere Forschung notwendig. Für diese Bekanntmachung wurden daher drei Forschungsgebiete von hoher Priorität ausgewählt:
• Genetische, epigenetische und umweltbedingte Risiko- und Schutzfaktoren
• Längsschnittuntersuchungen an Kohorten
• Moderne experimentelle Modelle
Alle drei Themen profitieren von Forschungsansätzen, bei dem Expertisen aus verschiedenen Ländern zusammengeführt werden. Die gemeinsame Bekanntmachung soll daher einen Mehrwert gegenüber bestehenden nationalen Förderaktivitäten im Bereich neurodegenerativer Erkrankungen erbringen. Sie wurde zeitgleich durch die Förderorganisationen der jeweiligen JPND Mitgliedsstaaten veröffentlicht.
• Deutschland, Bundesministerium für Bildung und Forschung
• Belgien
- Research Foundation – Flanders
- The Fund for Scientific Research
• Dänemark, Innovation Fund Denmark
• Finnland, Academy of Finland
• Frankreich, French National Research Agency
• Großbritannien, Medical Research Council
• Israel, Chief Scientist Office, Ministry of Health
• Italien
- Ministry of Health
- Ministry of Education, Universities and Research
• Kanada, Canadian Institutes of Health Research
• Luxemburg, National Research Fund
• Niederlande, The Netherlands Organisation for Health Research and Development
• Norwegen, The Research Council of Norway
• Österreich, Federal Ministry of Science, Research and Economy
• Polen, National Centre for Research and Development
• Portugal, Foundation for Science and Technology
• Rumänien, Ministry of National Education
• Slowakische Republik, Ministry of Education, Science, Research and Sport of the Slovak Republic
• Spanien, National Institute of Health Carlos III
• Schweden, Swedish Research Council
• Türkei, Scientific and Technological Research Council of Turkey
1. Ziele der Fördermaßnahme
Ziel der Bekanntmachung ist die Förderung einer begrenzten Anzahl ambitionierter, innovativer, multinationaler und multidisziplinärer Verbundvorhaben, die einen Mehrwert für das jeweilige Forschungsgebiet erzeugen. Anträge können dabei mehrere der oben genannten Themen umfassen. Gefördert werden ausschließlich Vorhaben zu neurodegenerativen Erkrankungen, z.B. der Alzheimererkrankung und anderen Demenzen, Parkinsonerkrankung und mit Parkinson verwandte Erkrankungen, Prionenerkrankungen, Huntington-Krankheit, Motoneuronerkrankungen, Spinozerebelläre Ataxie (SCA) oder Spinale Muskelatrophie (SMA).
2. Stand der Fördermaßnahme
Die „Richtlinien zur Förderung von Europäischen Forschungsprojekten zu Neurodege-nerativen Erkrankungen: Risiko- und Schutzfaktoren, Längsschnittuntersuchungen an Kohorten und moderne experimentelle Modelle“ wurden im Januar 2015 von den teilnehmenden JPND-Partnerländern veröffentlicht. Auf die Bekanntmachung gingen insgesamt 175 Projektskizzen ein. Hiervon wurden, nach einer wissenschaftlichen Bewertung, 55 Projektskizzen für einen Vollantrag ausgewählt. Die Begutachtung der 55 Vollanträge erfolgte durch ein internationales Expertinnen- und Expertengremium. Im September 2015 wurden daraufhin 29 transnationale Forschungsverbünde zur Förderung empfohlen.