Polyglutaminerkrankungen gehören zu den neurodegenerativen Erkrankungen. Es handelt sich um eine Gruppe von neun erblichen Erkrankungen, deren Krankheitsursachen genetisch bedingt sind. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise Morbus Huntington (HD), Spinozerebelläre Ataxie Typ 3 (SCA3) und Spinozerebelläre Ataxie Typ 7 (SCA7). Trotz wichtiger Fortschritte bei der Erforschung der Krankheitsmechanismen fehlen nach wie vor wirksame Therapien für Patientinnen und Patienten. Um diese zu entwickeln, werden innovative Modellsysteme für Polyglutaminerkrankungen benötigt.
Der transnationale Forschungsverbund ModelPolyQ will solche Modelle herstellen und für den Forschungsbetrieb nutzbar machen. Die Forscherinnen und Forscher setzen dabei neben induzierten pluripotenten Stammzellen auch auf Maus- und Rattenmodelle. Innerhalb des Verbundes entwickelt die Universität Tübingen ein Rattenmodell für SCA3. Dieses Rattenmodell soll dabei helfen, die Krankheitsursachen von Polyglutaminerkrankungen, insbesondere von SCA3, noch besser zu erforschen.