Im Verlauf der Alzheimer Demenz sterben Nervenzellen im Gehirn ab, oftmals bedingt durch toxische Reaktionen oder Entzündungsprozesse. Dieselben drastischen Auswirkungen kann auch ein Schlaganfall auf Nervenzellen haben. Jedoch sind die Ursachen hierfür völlig verschieden, denn ein Schlaganfall ist die Folge einer Durchblutungsstörung und damit eines Sauerstoffmangels im Gehirn (Ischämie). Obwohl sich beide Erkrankungen fundamental unterscheiden, bedingen sie sich möglicherweise gegenseitig. Forschungsergebnisse zeigen, dass ein Schlaganfall die Entwicklung einer Demenz vorantreiben kann. Die Krankheitsmechanismen, die hierbei wirken, sind jedoch bislang unzureichend erforscht. Das transnationale Forschungsvorhaben „SNOWBALL“ untersucht die komplexen Wechselwirkungen von Alzheimer Demenz und Schlaganfall. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konzentrieren sich hierbei auf den gegenseitigen Einfluss von toxischen Proteinablagerungen und Entzündungsreaktionen im Gehirn, biochemischen Veränderungen an der Blut-Hirn-Schranke und Gefäßverschlüssen. Die Arbeiten erfolgen überwiegend an Mausmodellen. Proben von Zerebrospinalflüssigkeit, die von Schlaganfallpatientinnen und -patienten gewonnen werden, ergänzen jedoch die gewonnenen Erkenntnisse.