Verbund

3DPD

Zur Erforschung der Parkinson-Erkrankung werden traditionell Tiermodelle und Zellkulturen herangezogen. Zunehmend wird an der Entwicklung von in vitro-Organsystemen, sogenannten „Organoiden“, gearbeitet. Dabei handelt es sich um dreidimensionale Zellkulturmodelle, die mithilfe von menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen (IPS) auf einem elektronischen Chip erzeugt werden. Diese können biologische Prozesse von lebenden Systemen, zum Beispiel von Nervenzellen, widerspiegeln. Das Vorhaben des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin in Tübingen ist Teil eines transnationalen Kooperationsprojektes. Im Vorhaben soll mithilfe dieses neuartigen in vitro-Ansatzes ein künstliches Mittelhirn-Organoid mit nahezu natürlichen Gewebeeigenschaften hergestellt werden. Hierzu werden patientenspezifische Zellen aus IPS-Linien von Parkinson-Erkrankten kultiviert. Ziel ist es, die mit der Parkinson-Krankheit verbundenen Veränderungen nachzubilden und so realitätsnahe Analysen des Krankheitsverlaufs am Modell zu ermöglichen.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Verwendung von menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen für die Herstellung dreidimensionaler Mittelhirn-Organoide zur optimierten Modellierung der Parkinson-Erkrankung

Förderkennzeichen: 01ED1604
Gesamte Fördersumme: 254.600 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2017
Projektleitung: Prof. Dr. Hans Schöler
Adresse: Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin
Röntgenstr. 20
48149 Münster

Verwendung von menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen für die Herstellung dreidimensionaler Mittelhirn-Organoide zur optimierten Modellierung der Parkinson-Erkrankung

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines neuen in vitro-Ansatzes zur Untersuchung der Parkinson Erkrankung mittels patientenspezifischer Zellen aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS), die in einem neuartigen 3D Hydrogel-Microfluid-Kultursystem zur Ausbildung von Mittelhirn-Organoiden kultiviert werden. Die "Organ-on-a-chip"-Technologie hat das vielversprechende Potenzial die in vitro/in vivo-Lücke zu überbrücken, indem sie im 3D Kultursystem nahezu native Gewebebedingungen für die Zellen bietet und ist somit als ein sehr bedeutender Fortschritt für die Diagnostik und Therapie anzusehen. Zurzeit hält das Konsortium 5 hiPSC Linien von Gesunden und 5 Zelllinien von Parkinson-Patienten mit der LRRK2 Mutation p.Gly2019Ser und deren isogene Kontrollen vor. Für das neuartige Organoiden-3D-Kultursystem werden weitere iPSC-Linien aus Parkinsonpatienten mit einer krankheitsauslösenden Mutation in Parkin (3 Patienten: Compound-Heterozygotie [exon2 del];[c.1083+1insG (Intron 9)]), DJ-1 (2 Patienten: homozygot. p.Val8Glufs*6 und homozygot. p.Pro158del), FBXO7 (2 Patienten: (homozygot. p.Arg498Stop und Compound-Heterozygotie [p.Thr22Met];[IVS7 +1 G/T] )(Di Fonzo et al, 2009)), SYNJ1 (2 Patienten: (hom. p.Arg258Gln) (Quadri et al, 2013), und SNCA (2 Patienten: (SNCA locus triplication)(Olgiati et al., 2015)) verwendet. Fibroblasten der Parkinsonpatienten werden nicht-integrativ im mRNA/miRNA Ansatz reprogrammiert und für die genetischen Parkinson-Erkrankungen werden isogene Kontrollzelllinien mittels CRISPR/Cas9 System (Wang et al., 2014) etabliert. Wenigstens 2 Klone/Patient, die den Standard-Qualitätstest (endogene Expression von Pluripotenzfaktoren, Nichtnachweisbarkeit der transfizierten mRNAs/miRNAs, Test auf chromosomale Abweichungen, Analyse des epigenetischen Status, Fähigkeit zur Differenzierung in alle 3 Keimblätter) erfolgreich durchlaufen haben, werden zur Etablierung 3D Hydrogel-Microfluid-Kultursysteme herangezogen.