Als Ursache für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) werden genetische und Umweltfaktoren diskutiert, die zur Zerstörung der Homöostase an der Darmepithelbarriere und zur chronischen Aktivierung des lokalen Immunsystems durch mikrobielle Komponenten führt. Neuere Studien zeigen, dass der Arylhydrocarbon-Rezeptor (AhR) ein Target für eine kausale Therapie sein könnte. Das Fraunhofer IZI, das die vorliegende Studie koordiniert, hat mit anderen Partnern im Fraunhofer Cluster of Excellence Immune-mediated Diseases eine Reihe neuer AhR-Liganden durch Screening von Repurposing-Bibliotheken identifiziert. In diesem Projekt soll der Lead-Kandidat aus den Proof-of-Concept-Studien (cmpd 22) in einer multizentrischen konfirmatorischen präklinischen Studie auf seine Wirksamkeit in einem von der Universität Magdeburg entwickelten translationalen Mausmodell für CED getestet werden. Nach Bestätigung der Wirksamkeit des Lead-Kandidaten im Rahmen dieser konfirmatorischen präklinischen Studie ist eine wesentliche Voraussetzung für eine klinische First-in-Human-Studie geschaffen. Die Universität Magdeburg ist eines der beiden Zentren an dem die Tierstudie durchgeführt wird. Zusätzlich werden an diesem Standort weitere Analysen zur detaillierteren Untersuchung der therapeutischen Wirkung und möglicher Wirkungsweisen erfolgen.