Der transnationale Verbund AspMetNet besteht aus zwei deutschen, einem österreichischen und einem israelischen Partner. Das Vorhaben unter Koordination der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat sich zum Ziel gesetzt, neue Angriffspunkte für Therapien gegen krankheitserregende Pilze zu identifizieren. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Pilz-Stoffwechselwegen, da sie das Wachstum und Überleben des Pilzes im menschlichen Wirt sichern. Der Verbund untersucht hierfür den allgegenwärtigen und unter gewissen Umständen für Menschen mit geschwächtem Immunsystem krankheitsverursachenden Schimmelpilz Aspergillus fumigatus als Modellsystem. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen letztendlich auch auf andere krankheitserregende Pilze übertragen werden, um universelle Ansatzpunkte für die Entwicklung neuartiger Medikamente zu finden.
Mittels einer Hochdurchsatzmethode werden alle aktiven Genen (Transkripte) des Modellerregers A. fumigatus ermittelt. Auf Grundlage dieser Daten entwickelt der Verbund ein Netzwerkmodell des Grundstoffwechsels des Schimmelpilzes. Mit diesem Modell können die Wissenschaftler eine Vorhersage darüber treffen, welche Gene den Stoffwechsel bestimmen. In einer anschließenden funktionellen Analyse von entsprechenden gentechnisch veränderten Pilzstämmen sollen diese Kandidaten verifiziert und charakterisiert (phänotypisiert) werden. Die dabei erhobenen Daten werden nach erweiterten Transkriptom-Profilstudien zur Optimierung des Netzwerkmodells des Stoffwechsels verwendet und ermöglichen somit, weitere Gen-Kandidaten zu bestimmen. Die eingehende Charakterisierung dieser Kandidaten und der Vergleich mit anderen krankheitserregenden Pilzen soll schließlich aussichtsreiche Angriffspunkte (speziell Zielproteine) für Therapien liefern.