Das internationale Verbundprojekt HPVMOTIVA, an dem insgesamt sechs Partner aus Frankreich, Österreich, Belgien und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit Humanen Papillomviren (HPV). Diese bilden eine Gruppe von DNA-Viren und sind ursächlich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs sowie einer Reihe weiterer Tumore beteiligt. Zusätzlich stehen sie im Verdacht, eine bestimmte Hautkrebsart bei geschwächten Patienten zu verursachen. Insgesamt gibt es über 200 verschiedene Papillomvirustypen. Das Konsortium wird sich daher auf ausgewählte Hochrisiko-Papillomvirustypen konzentrieren, die Gebärmutterhalskrebs entstehen lassen, sowie Humane Papillomvirus-Typen untersuchen, die im Verdacht stehen, Tumore auszulösen.
Ziel des Vorhabens ist es, ein grundlegendes Verständnis dafür zu erhalten, wie eine Erstinfektion mit klinisch relevanten Papillomviren genau abläuft. Dazu sollen Zielmoleküle identifiziert werden, die für präventive und gegebenenfalls therapeutische Interventionen genutzt werden könnten. Ferner ist geplant, insbesondere zelluläre Interaktionspartner mittels eines interdisziplinären Ansatzes zu identifizieren. Um herauszufinden, welche Mechanismen das Virus nutzt, um Tumore entstehen zu lassen, sollen die biochemischen und zellulären Wechselwirkungen präzise analysiert werden. Zudem ist vorgesehen, die genauen Parameter der Haut/Schleimhaut-Differenzierung und der Immunantwort zu bestimmen, die für eine Infektion von Bedeutung sind. Diese Informationen sollen dazu beitragen, einen Impfstoff gegen bestimmte, krebsauslösende Humane Papillomvirus-Typen zu entwickeln. Damit ließe sich das Krebsrisiko insbesondere für Patienten, die ein Organ transplantiert bekommen, in großem Maße reduzieren.