Mit dem Verbundprojekt „The Nice Bug“ soll die Früherkennung von Harnwegsinfektionen verbessert werden. Harnwegserkrankungen sind weit verbreitet und gehen meistens auf Bakterieninfektionen zurück. Für eine erfolgreiche Behandlung ist eine möglichst frühe Ursachenerkennung wichtig. Trotz dieser Notwendigkeit existieren derzeit keine wirksamen Methoden zur schnellen bakteriellen Diagnose. Dies wäre aber insbesondere für Risikopatienten mit schweren und immer wiederkehrenden Infektionen sehr wichtig.
Um frühzeitige Diagnosemethoden für eine Infektion zu entwickeln ist es wichtig, die molekularen Prozesse genau zu verstehen. Dieser Aufgabenstellung widmet sich das vorliegende Verbundprojekt. So sollen im Teilprojekt der Universität Würzburg insbesondere die Wechselbeziehungen zwischen Wirt (Mensch) und bakteriellen Mikroorganismen molekularbiologisch untersucht werden, um die Immunreaktion des Wirtes besser zu verstehen.
Das Teilprojekt der Universität Münster beschäftigt sich mit der Schleimhaut (Mukosa) des Wirtes. Diese spielt eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung von mikrobiellen Krankheitserregern. Die Mechanismen der Bakterien-Wirt-Interaktion werden hier am Beispiel eines asymptomatischen Bakteriums untersucht, das die Harnwege gegen Infektionen schützt.
Das internationale Verbundkonsortium, dem neben den beiden deutschen Partnern Arbeitsgruppen aus Israel, Italien und Schweden angehören, wird die im Verlauf der Erforschung neu gewonnenen molekularen Techniken und wissenschaftlichen Ergebnisse dem Netzwerk der klinischen Harnwegsdiagnose zur Verfügung stellen. Damit wird eine schnelle Umsetzung in die Praxis unterstützt.