Das internationale Verbundprojekt TANKACY, an dem insgesamt fünf Partner aus Spanien, Frankreich, Israel und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit Viren, genauer gesagt mit dem humanen Cytomegalievirus (HCMV), das zu einer Unterfamilie der Herpesviren gehört. Eine Infektion mit dem Virus verursacht beim Menschen die sogenannte Cytomegalie. Diese ist für gesunde Erwachsene in der Regel harmlos, kann jedoch bei Schwangeren und Neugeborenen sowie Patienten mit geschwächtem Immunsystem schwere Komplikationen hervorrufen. Hier besteht dringender Bedarf an neuen Biotherapeutika, zumal keine Impfung gegen das Cytomegalievirus verfügbar ist. Antivirale Medikamente sind zwar vorhanden, infolge ihrer Toxizität und der Bildung resistenter Viren jedoch vielfach nicht einsetzbar.
Das Cytomegalievirus verbleibt nach einer Infektion lebenslang im Körper und kann – bedingt durch die beständige Auseinandersetzung mit dem menschlichen Immunsystem – zahlreiche Funktionen ausbilden, um eine Entdeckung durch das Immunsystem zu verhindern. Im Projekt TANKACY soll analysiert werden, wie sich die bekannten Genvarianten des Cytomegalievirus´, spezifische Antikörper und die sogenannten natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) genau verhalten. Dabei soll insbesondere die Fähigkeit der HCMV-spezifischen Antikörper untersucht werden, NK-Zellen zu aktivieren oder zu deaktivieren. Es ist geplant, den Infektionsablauf mit bestimmten Proteinen zu untersuchen, die durch Bindung an bestimmte Rezeptoren die Aktivierung des Immunsystems modulieren. Zum Einsatz kommen dabei sowohl verschiedene klinische Isolate als auch unterschiedliche HCMV-Stämme. In in-vitro-Experimenten werden die hemmenden, Antikörper-bindenden Proteine identifiziert und bei verschiedenen Genvarianten des Cytomegalievirus´ eingesetzt.
Erkenntnisse aus dem Projekt sollen neue Aspekte zum besseren Verständnis des Infektionsablaufes liefern und dazu beitragen, neue Behandlungsmethoden bzw. Therapie-Ansätze bei einer Infektion mit dem Cytomegalievirus zu entwickeln.