Das internationale Verbundprojekt EpiCross, an dem insgesamt drei Partner aus Italien, Österreich und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit Infektionskrankheiten, genauer gesagt mit der bakteriellen Infektion durch Salmonellen sowie mit der durch Parasiten hervorgerufenen Leishmaniose. Salmonellen können sowohl Darminfektionen als auch systemische Erkrankungen wie beispielsweise Typhus verursachen; bei einer Leishmaniose werden die inneren Organe von Leishmanien-Parasiten befallen. Beide Erkrankungen werden durch intrazellulär (innerhalb der Wirtszelle) lebende Erreger ausgelöst. Das Immunsystem bekämpft solche Erreger mit bestimmten Botenstoffen (Interferon-gamma und Tumor-Nekrose-Faktor) sowie mit Stickstoffmonoxid, das antimikrobiell wirkt. Die körpereigene Produktion von Stickstoffmonoxid wird durch ein bestimmtes induzierbares Enzym – die Stickstoffmonoxid-Synthase – gesteuert, dessen Aktivität wiederum von einem weiteren Enzym (Arginase 1) gehemmt wird. In Vorarbeiten der Arbeitsgruppe konnte gezeigt werden, dass die beiden Botenstoffe Interferon-gamma und Tumor-Nekrose-Faktor die Expression des Enzyms Arginase 1 unterdrücken und dadurch die Bildung von Stickstoffmonoxid verbessern. Dies stellt ein neues Regulationsprinzip der Infektionsabwehr dar.
Im Rahmen des Projekts EpiCross sollen nun diese Zusammenhänge bei einer Infektion mit Salmonellen und bei der Leishmaniose weiter erforscht werden. Es ist geplant, die genetischen und epigenetischen Mechanismen zu charakterisieren, über welche die beiden Botenstoffe Interferon-gamma und Tumor-Nekrose-Faktor die Produktion des Enzyms Arginase 1 hemmen. Gleichzeitig sollen auch die Expression, Regulation und Funktion der Arginase 1 untersucht werden. Insgesamt wird dieses Projekt weitere wichtige Aspekte bei Infektionen mit Leishmanien-Parasiten und Salmonellen aufdecken. Mit diesen Erkenntnissen können anschließend sowohl die Vorbeugemaßnahmen optimiert als auch die Behandlung von Infektionen verbessert werden