Der Verbund hepBccc besteht aus einem deutschen, drei französischen, einem belgischen und einem polnischen Partner. Das Vorhaben wird vom deutschen Projektpartner koordiniert und beschäftigt sich mit chronischen Hepatitis B Virus (HBV)-Infektionen, durch die schwere Leberschäden verursacht werden können. Derzeitige Therapien sind nicht heilend, da sie das Persistenzreservoir des Virus, die cccDNA, nicht angreifen. cccDNA ist eine besondere DNA-Struktur, die während der Vermehrung einiger Viren im Zellkern der Wirtszelle auftritt und dort dauerhaft verbleiben kann. Deren nachgewiesene Bildung aus Vorläuferstrukturen ist nicht gänzlich verstanden, involviert laut neuen Ergebnissen jedoch die DNA-Reparaturmaschinerie der Wirtszelle. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es daher, Therapie-Ansatzpunkte zu identifizieren und hieraus heilende Therapien der chronischen Hepatitis B zu entwicklen.
Der deutsche Teilpartner des transnationalen Verbundprojektes ist an allen Arbeitsschritten des Projektes beteiligt und wird vor allem spezielle cccDNA-Zelllinien zur Verfügung stellen, diese gegebenenfalls anpassen sowie neue, infektionsbasierte cccDNA-Testsysteme für Hochdurchsatz-Screenings weiterentwickeln. Hierzu werden ebenfalls biochemische Faktoren der Wirtszellen zur Analyse im Hochdurchsatz-Screening künstlich hergestellt, um Faktoren als Ansatzpunkt für eine mögliche Therapie zu identifizieren. Hierüber identifizierte Faktoren werden abschließend funktionell in etablierten und neuen Zellkultursystemen validiert.