Das internationale Verbundprojekt StaphIN, an dem insgesamt vier Partner aus Spanien, Portugal, Frankreich und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit Infektionskrankheiten, genauer gesagt mit Infektionen, die durch das Bakterium Staphylococcus aureus hervorgerufen werden. Solche Staphylokokken-Infektionen sind derzeit nur schwer mit konventionellen Methoden zu behandeln. Das kugelförmige, Gram-positive Bakterium ist derzeit die Haupttodesursache bei Infektionen durch einen einzigen Infektionserreger. Mögliche Ursachen vermutet man in der Internalisierung (dem Rückzug von Oberflächen-Rezeptoren in das Zellinnere), der Replikation (Vervielfältigung) und der Persistenz (dem Überdauern in nicht-phagozytierenden (nicht-verdauenden) Zellen) des Bakteriums.
Im Rahmen des vorliegenden Projektes soll bestimmt werden, welche Auswirkungen die Replikation und Persistenz des Bakteriums in Wirtszellen für die Pathogenität haben. Es ist geplant, die in diesen Prozess involvierten bakteriellen und zellulären Faktoren zu identifizieren und charakterisieren. Das so erworbene Wissen soll anschließend dazu genutzt werden, Antibiotika oder andere Präparate zu identifizieren, die die Replikation bzw. die Persistenz des Bakteriums in Wirtszellen verhindern. Die Analysen werden sich auf die Identifikation und Charakterisierung der Wirtszell-Faktoren, verbunden mit dem bakteriellen Eindringen (Invasion), der intrazellulären Replikation und der Persistenz in Säugerzellen konzentrieren.
Insgesamt wird dieses Projekt weitere wichtige Aspekte des infektiösen Lebensstils des Bakteriums Staphylococcus aureus aufdecken. Damit ließen sich sowohl die Vorbeugemaßnahmen optimieren als auch die Behandlung von persistierenden, nosokomialen – also im Zuge eines Krankenhausaufenthaltes erworbenen - Infektionen verbessern.