Viren sind die auf der Welt am stärksten verbreiteten Krankheitserreger. Von ihnen verursachte Krankheiten gehören zu den häufigsten Todesursachen beim Menschen. Die Erkennung einer Infektion durch das menschliche Immunsystem anhand von zelleigenen Proteinen ist von fundamentaler Bedeutung, damit das angeborene Immunsystem Viren abwehren kann. Während der letzten Jahre ist unser Wissen über die zelluläre Erkennung viraler Infektionen enorm gewachsen. Meistens werden dazu zelluläre Proteine genutzt, die virale Erbinformationen (RNA und DNA) selektiv aufspüren.
In diesem internationalen Verbundprojekt mit Beteiligung von Arbeitsgruppen aus Deutschland, Österreich, Dänemark und Frankreich soll das Repertoire von zellulären Proteinen, das virale Erbinformationen bindet, identifiziert werden. Zudem soll evaluiert werden, ob diese Proteine auch antivirale Funktionen besitzen. Da das angeborene Immunsystem zwischen verschiedenen Spezies sehr vergleichbar ist, sind Analysen zur Identifikation und zur funktionellen Charakterisierung im Immunsystem der Fliege bis zum Menschen Bestandteil des Vorhabens. Es wird erwartet, dass durch diese Analysemethode Proteine für neue antivirale Therapien beim Menschen gefunden werden.