Verbund

Target-HDV - Unterdrückung der Hepatitis D Virus-Replikation durch Induktoren des NF-kB-Signalweges: Aufklärung der Mechanismen und mögliche Therapieansätze

Das internationale Verbundprojekt Target-HDV, an dem insgesamt vier Partner aus Frankreich, Belgien und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit dem Thema Hepatitis (Leberentzündung). Häufige Ursache einer Hepatitis, die oftmals chronisch verläuft, ist eine Virusinfektion, etwa mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV). Liegt eine solche Infektion vor, kann es unter Umständen zu einer Sonderform der Hepatitis kommen, nämlich wenn HBV-infizierte Menschen sich zusätzlich mit dem Hepatitis-Delta-Virus (HDV) infizieren. Die daraus resultierende HBV-HDV-Doppelinfektion stellt eine besonders aggressive Form der chronischen Hepatitis dar, gegen die es bislang keine wirksame Therapie gibt. Das HDV ist ein sogenanntes defektes Virus, das das HBV benötigt, um Leberzellen zu infizieren. Anschließend versteckt sich das HDV in der Wirtszelle und kann sich dort eigenständig vermehren.

Ziel des Projektes Target-HDV ist es nun, einen Wirkstoff zu entwickeln, der die HDV-Vermehrung in der infizierten Wirtszelle unterdrückt, ohne diese zu zerstören. Die beteiligten Forscher haben in Vorarbeiten mittels eines in-vitro-Systems mit menschlichen Leberzellen zeigen können, dass durch die Stimulierung bestimmter Entzündungs-Signalwege die HBV-Vermehrung unterdrückt werden konnte, ohne die Leberzelle zu schädigen. Es gibt Hinweise darauf, dass auch die HDV-Vermehrung durch eine ähnliche Stimulierung spezieller Signalketten-Moleküle verhindert werden kann. Die verschiedenen dieser Unterdrückung zugrunde liegenden Mechanismen sollen im Rahmen von Target-HDV nun näher untersucht werden. Es ist geplant, den genauen Ablauf der Entzündungs-Signalwege aufzuklären. Insbesondere soll erforscht werden, welche Wirts-Moleküle genau die HDV-Vermehrung nach Aktivierung der Entzündungs-Signalwege unterdrücken und wie die Abwehrreaktion des HDV gegen diese Unterdrückung im Detail aussieht.

Die Forschungsergebnisse können dazu beitragen, bislang nicht identifizierte Angriffspunkte aufzuzeigen, die für die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Therapien genutzt werden können.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilprojekt Heidelberg

Förderkennzeichen: 031L0121
Gesamte Fördersumme: 312.205 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2020
Projektleitung: Prof. Dr. Mathias Heikenwälder
Adresse: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg

Teilprojekt Heidelberg