Bestimmte Eiweiße, sogenannte Kinasen, bilden komplexe Signalübertragungswege innerhalb von Zellen. Die Dysregulation solcher Kinasen, also eine Aktivität ober- oder unterhalb des normalerweise erwarteten Bereichs, spielt bei vielen Erkrankungen eine zentrale Rolle. In ERK-CASTing geht es speziell um die sogenannten „extrazellulär regulierten Kinasen” 1 und 2 (ERK1/2). Diese spielen eine Rolle bei Volkskrankheiten wie Herzschwäche und Krebs, aber beispielsweise auch bei den weniger bekannten genetisch bedingten „RASopathien“. Die Hemmung von ERK1/2 durch Arzneimittel, die bereits in der Krebstherapie Anwendung finden, kann schwere kardiale Nebenwirkungen hervorrufen. Da Krebspatienten eine immer höhere Lebenserwartung haben, gewinnen solche arzneimittelinduzierten Nebenwirkungen zunehmend an Gewicht. In Vorarbeiten wurde ein zentraler Schritt im Wirkmechanismus der Kinasen gefunden, der für deren pathologische Effekte bei Dysregulation notwendig ist, dessen Hemmung aber gleichzeitig die für Herzmuskelzellen überlebenswichtigen Funktionen der Kinasen nicht beeinträchtigt. Im Projekt selbst soll nun diese Schaltstelle weiter untersucht und gezielt beeinflusst werden. Dadurch soll die Möglichkeit eines neuen, nebenwirkungsarmen Therapieansatzes für die oben genannten Erkrankungen weiter untermauert werden. Das langfristige Ziel über die Projektlaufzeit hinaus ist die Entwicklung entsprechender Medikamente bis zur Marktreife.