Brustkrebs führt jedes Jahr weltweit zu mehr als 500.000 Todesfällen. Eine große Herausforderung für diese Krebsart besteht darin, maßgeschneiderte Therapieansätze zu etablieren, da viele Patientinnen und Patienten noch mit "klassischen" Ansätzen, d. h. mittels Chemotherapie, behandelt werden. Chemotherapeutika greifen in die Zellteilung ein, weshalb Tumorzellen dafür besonders empfänglich sind. Diese Behandlung ist allerdings mit starken Nebenwirkungen verbunden, da auch gesunde Zellen beeinträchtigt werden. Die Arbeitsgruppe von Eyss hat kürzlich das Protein TRPS1 (tricho-phalangeal syndrome 1) als neuartiges Brustkrebs-Onkogen identifiziert, welches bei einem großen Teil der Brustkrebspatientinnen und -patienten amplifiziert vorliegt und folglich zu einem verminderten Überleben führt. Bei TRPS1 handelt es sich um einen transkriptionellen Repressor, der besonders stark in sehr aggressiven Brustkrebs-Subtypen aktiv ist, welche schlecht auf die aktuellen Therapieschemata ansprechen. Das Vorhaben TargeT hat sich zum Ziel gesetzt, TRPS1 als Zielmolekül (Target) für die Behandlung von Brustkrebs zu validieren. Zu diesem Zweck soll untersucht werden, ob TRPS1 als Target für neue pharmazeutische Wirkstoffe im Rahmen der Behandlung von Brustkrebs dienen könnte. Zudem sollen erste kleine Moleküle identifiziert werden, die in der Lage sind, die TRPS1-Funktion zu hemmen. In einem Mausmodell wird geprüft, ob die Inhibition der TRPS1-Funktion in vivo gezeigt werden kann. Das langfristige Ziel des Projekts TargeT ist es, die Wirksamkeit und Spezifität von Therapien für hochaggressiven Brustkrebs zu verbessern.