Die Schuppenflechte (Psoriasis) betrifft 2 % der Weltbevölkerung (WHO, 2016) und ist eine immunvermittelte chronisch entzündliche Hauterkrankung, welche alle Bereiche der Haut betreffen kann und mit Schmerzen und Juckreiz einhergeht. Psoriasis ist zudem mit Begleiterkrankungen wie der Psoriasis-Arthritis oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie auch psychologischen Begleiterscheinungen verbunden.
Das Vorhaben adressiert eine Target-basierte Therapie gegen die Psoriasis mit verbesserter therapeutischer Effizienz und reduzierten Nebenwirkungen verglichen mit derzeit vorhandenen Therapien. Die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten soll auf Basis innovativer Medikamente gesteigert werden. Eine übermäßige Aktivierung von bestimmten Transmembranrezeptoren im Hautgewebe, sogenannter Toll-Like Rezeptoren (TLR), kann Psoriasis auslösen. Zur Validierung von TLR als Zielstrukturen (Targets) für eine medikamentöse Therapie der Psoriasis sollen humane Zellkulturmodelle der Krankheit etabliert werden, die ein Screening nach Wirkstoffen ermöglichen. Dabei sollen diese Modelle mittels Tissue-Engineering generiert und mit Hautbiopsien von Erkrankten verglichen werden. Parallel dazu werden sie auch als Organ-on-a-Chip (OoC)-Modelle eingesetzt. Identifizierte auf die Haut verabreichte TLR-Antagonisten, die lokal zur Psoriasis-Behandlung eingesetzt werden, sollen zukünftig eine gezielte Immuntherapie ermöglichen. Das Konsortium verfügt über den erforderlichen klinischen Zugang zur Entwicklung neuer Therapien der Psoriasis sowie über neue Technologien zur Behandlung immunvermittelter Erkrankungen. Dabei sollen die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung so weiterentwickelt werden, dass ein zielgerichteter und schneller Eingang in die Wirkstoffforschung und -entwicklung möglich wird.