Gegen viele schwerwiegende Virusinfektionen gibt es bisher keine Impfungen oder wirksame Medikamente. Durch das Auftreten von bisher unbekannten Viren, wie dem Coronavirus SARS-CoV-2, sowie der Entwicklung von Resistenzen in bekannten Viren ist es dringend erforderlich, neue Medikamente zu entwickeln, die gegen eine möglichst große Anzahl verschiedener Viren wirken. Solche Breitband-Virostatika können gegen körpereigene Angriffspunkte, insbesondere zelluläre Enzyme, die für die Vermehrung unterschiedlicher Viren gleichermaßen erforderlich sind, gerichtet sein. Inhibitoren dieser Enzyme haben den Vorteil einer breiten Wirksamkeit gegen zahlreiche Viren und nur ein geringes Risiko der viralen Resistenzentwicklung. In dem Vorhaben HELIATAR soll das Wirtsenzym eIF4A als Angriffspunkt (Target) für Breitband-Virostatika validiert werden. Dieses Enzym wird von zahlreichen Viren für die eigene Proteinsynthese benötigt. Durch mehrere Publikationen konnte bereits gezeigt werden, dass eine Hemmung von eIF4A in unseren Zellen die Virusanzahl effizient verringert und dabei kaum Toxizität zeigt, was Grundvoraussetzung für eine Anwendung im Menschen ist. Um eIF4A als wirkungsvolles antivirales Breitband-Target zu etablieren, sollen die zellulären sowie antiviralen Effekte einer Hemmung von eIF4A durch bekannte Inhibitoren untersucht, die Auswirkungen dieser Hemmung auf unsere Immunzellen analysiert, eine mögliche Resistenzentwicklung überprüft sowie neuartige eIF4A-Inhibitoren identifiziert werden.