Autoimmune Enzephalitiden (AE) sind eine seltene Form der Hirnentzündung. Diese Erkrankungen betreffen vorwiegend die sogenannte graue Substanz des zentralen Nervensystems, also vor allem die Zellkörper der Neuronen im Gehirn. Die betroffenen Patientinnen und Patienten leiden unter epileptischen Anfällen, Bewegungs- und Koordinationsstörungen sowie neurokognitiven oder psychiatrischen Störungen. Fehldiagnosen der Erkrankung führen häufig zu einer falschen oder verspäteten Behandlung. Es besteht daher Forschungsbedarf, damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten verbessert werden kann.
Das Ziel der ersten Förderperiode war die Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit autoimmunen Enzephalitiden. Dazu wurden ein nationales Register sowie eine Biomaterialbank aufgebaut. In Forschungsprojekten wurden die genetischen Ursachen, die Diagnostik als auch immunologische Grundlagen sowie molekulare Wechselwirkungen erforscht. In der zweiten Förderperiode wird auf der etablierten und erfolgreichen Struktur weiter aufgebaut. Die Ziele sind die weitere Nutzung und Ausweitung der Register- und Biomaterialbank-Daten zur Verbesserung der Diagnose und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit AE. Weiterhin wird die Translation angestrebt, um von genetischen, immunologischen, neuronalen und bildgebenden Veränderungen zu einem funktionellen Verständnis von Subtypen, Mechanismen und therapeutischen Konsequenzen zu kommen.
Der Forschungsverbund CONNECT-GENERATE ist Teil der „translationsorientierten Verbundvorhaben im Bereich der Seltenen Erkrankungen“. In der fünften Förderphase zu Seltenen Erkrankungen werden insgesamt neun Verbünde über drei Jahre gefördert. Es werden deutschlandweit Expertisen zusammengeführt, die durch eine problemlösungsorientierte und interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Erkenntnisse zu Seltenen Erkrankungen erarbeiten. Die Erforschung Seltener Erkrankungen verspricht auch modellhafte Erkenntnisse, die auf andere häufigere Erkrankungen übertragen werden können.