Die fokal segmentale Glomerulosklerose (FSGS) ist eine Seltene Erkrankung der Niere. Sie betrifft die Filtrationsstrukturen des Organs, die sogenannten Glomeruli. Ihre Schädigung führt zu einem Funktionsverlust der Niere. Bislang gibt es keine spezifischen Medikamente, die dem entgegenwirken. Den Betroffenen hilft daher nur eine Nierentransplantation oder Dialyse.
Ziel des Verbundes STOP-FSGS in der zweiten Förderphase ist es, die bisher gewonnen Erkenntnisse zur Entstehung der Erkrankung zu vertiefen und weiterzuentwickeln. Der Einsatz verschiedener Tier- und Zellmodelle soll helfen, die molekularen und zellulären Ursachen der Erkrankung weiter aufzuklären. Zudem testen die Forscherinnen und Forscher, ob verschiedene Substanzen die Entstehung oder das Fortschreiten der Erkrankung beeinflussen können. Abschließend sollen durch den Aufbau eines Registers klinische Parameter und Krankheitsverläufe erfasst werden. Ziel ist es, die Diagnosemöglichkeiten zu verbessern und neue Ansatzpunkte für Therapien zu entwickeln.
Der Forschungsverbund STOP-FSGS ist Teil der "translationsorientierten Verbundvorhaben im Bereich der Seltenen Erkrankungen“. In der vierten Förderphase zu Seltenen Erkrankungen werden insgesamt elf Verbünde über drei Jahre gefördert. Es werden deutschlandweite Expertisen zusammengeführt, die durch eine problemlösungsorientierte und interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Erkenntnisse zu Seltenen Erkrankungen erarbeiten. Die Erforschung Seltener Erkrankungen verspricht auch modellhafte Erkenntnisse, die auf andere, häufigere Erkrankungen übertragen werden können.