Erkrankungen mit gestörter DNA-Reparatur oder „Disorders with Abnormal DNA Response/Repair“ (DADDR) sind Erkrankungen, bei denen die Betroffenen ein massiv erhöhtes Krebsrisiko tragen. Zugleich reagieren sie extrem empfindlich auf herkömmliche Krebstherapien.
Das Ziel dieses Verbundes ist es, innerhalb eines klinisch-wissenschaftlichen Forschungsansatzes mithilfe von Patientenorganisationen, Ärzten diverser Disziplinen und Wissenschaftlern die medizinische und psychosoziale Versorgung, Krebsfrüherkennung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen bei Menschen mit DADDR zu verbessern. Dies geschieht zum einem durch den Aufbau einer web-basierten Infrastruktur mit Gesundheitsinformationen, therapeutischem Unterstützungsangebot und der Sammlung wissenschaftlicher Daten. Ebenfalls Ziel des Verbundprojektes ist es, die molekularen Ursachen von DADDRs aufzuklären und das so erworbene Wissen zu nutzen, um neue Therapiemöglichkeiten in verschiedenen Tier- und Zellmodellen zu untersuchen. Darüber hinaus soll die Krebsfrüherkennung mit bildgebenden Verfahren und verschiedenen Analysemethoden verbessert und eine psychosoziale Unterstützung für Patientinnen und Patienten angeboten werden.
Der Forschungsverbund ADDRess ist Teil der „translationsorientierten Verbundvorhaben im Bereich der Seltenen Erkrankungen“. In der vierten Förderphase zu Seltenen Erkrankungen werden insgesamt elf Verbünde über drei Jahre gefördert. Es werden deutschlandweit Expertisen zusammengeführt, die durch eine problemlösungsorientierte und interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Erkenntnisse zu Seltenen Erkrankungen erarbeiten. Die Erforschung Seltener Erkrankungen verspricht auch modellhafte Erkenntnisse, die auf andere, häufigere Erkrankungen übertragen werden können.