Hereditäre Spastische Spinalparalysen (HSP) sind neurodegenerative Erkrankungen. Unter dem Begriff wird eine heterogene Gruppe von Krankheiten zusammengefasst. Diese zeichnen sich durch Symptome wie Krämpfe der Skelettmuskulatur sowie durch kraftlose Extremitäten aus. Die Patientinnen und Patienten mit HSP werden durch die Symptome erheblich beeinträchtigt und büßen dauerhaft an Mobilität ein. Vorhandene Therapieoptionen können nur die Symptome der Erkrankungen mildern, beeinflussen deren Verlauf aber nicht. Es besteht daher Forschungsbedarf, um die Behandlung von HSP zu verbessern.
Ziel des Verbundes ist ein translationaler Forschungsansatz, um neue Therapien für die HSP zu entwickeln. Dafür sollen Biomarker identifiziert werden, die die Diagnose der Erkrankung sowie die Prognose des Schweregrads und des Verlaufs erleichtern sollen. In präklinischen Modellen sollen darüber hinaus neue Therapieansätze für häufige Subtypen der HSP identifiziert und getestet werden.
Der Forschungsverbund ist Teil der „translationsorientierten Verbundvorhaben im Bereich der Seltenen Erkrankungen“. In der vierten Förderphase zu Seltenen Erkrankungen werden insgesamt elf Verbünde über drei Jahre gefördert. Es werden deutschlandweite Expertisen zusammengeführt, die durch eine problemlösungsorientierte und interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Erkenntnisse zu Seltenen Erkrankungen erarbeiten. Die Erforschung Seltener Erkrankungen verspricht auch modellhafte Erkenntnisse, die auf andere häufigere Erkrankungen übertragen werden können.