Teilprojekt eines Verbundes

Teilprojekt 9

Förderkennzeichen: 01GM1905F
Fördersumme: 215.888 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Rudolf Martini
Adresse: Universitätsklinikum Würzburg - Neurologische Klinik und Poliklinik
Josef-Schneider-Str. 11
97080 Würzburg

Das Vorhaben beabsichtigt, krankheitsverstärkende, sekundäre Entzündungsreaktionen, die mit SPG11 einhergehen, zu therapieren, mit dem Ziel, die Krankheit in ihrer Schwere und ihrem Verlauf abzumildern. Im zentralen Nervensystem (ZNS) eines etablierten Tiermodells für SPG11 wurden bereits in Pilotexperimenten Entzündungszellen identifiziert und - ähnlich wie in anderen genetisch-bedingten Erkrankungen des ZNS (z. B. SPG2; Kinderdemenz, CLN) - deren potenzielle Schädlichkeit für das Nervensystem gezeigt. In diesem Projekt soll der krankheitsverstärkende Einfluss von Lymphozyten gezielt untersucht werden, indem die SPG11-Modelle mit Mausmutanten verkreuzt werden, denen reife Lymphozyten fehlen; hierbei wird eine Abmilderung und/oder verzögertes Auftreten der Erkrankung erwartet. Dieses "proof-of principle"-Experiment ist eine wichtige Voraussetzung für die eigentliche pharmakologische Behandlung der schädlichen Entzündungsreaktion im ZNS der SPG11-Maus-Modelle. Mit, bislang in der Multiplen Sklerose eingesetzten, Immunmodulatoren, deren Nebenwirkungen sehr gut bekannt sind, sollen die Mausmutanten behandelt werden. Dabei werden die Medikamente in verschiedenen Therapieansätzen sowohl präsymptomatisch als auch nach Einsetzen der Symptome über das Trinkwasser gegeben. Ferner soll untersucht werden, wie sich der Krankheitsverlauf nach Absetzen der Medikamente entwickelt. Zur Erfassung der Krankheitssymptome werden bei allen Experimenten nicht-invasive, translationale, kliniknahe Messmethoden angewandt, wie Optische Kohärenz-Tomographie, wie auch Methoden zur Erfassung motorischer Störungen und Verhaltensauffälligkeiten. Am Ende der Versuchsreihen steht die quantitative Erfassung histopathologischer Veränderungen verschiedener ZNS-Bereiche der Verum- und Placebo-behandelten SPG11-Mäuse. Basierend auf den gewählten, klinisch erprobten Medikamenten und den klinik-nahen Messmethoden wird eine schnelle klinische Übertragbarkeit der Experimente erwartet.