Autoimmune Enzephalitiden sind eine seltene Form der Hirnentzündung. Diese - Erkrankungen betreffen vorwiegend die sogenannte graue Substanz des zentralen Nervensystems, also vor allem die Zellkörper der Neuronen im Gehirn. Die betroffenen Patientinnen und Patienten leiden unter epileptischen Anfällen, Bewegungs- und Koordinationsstörungen sowie neurokognitiven oder psychiatrischen Störungen. Fehldiagnosen der Erkrankung führen häufig zu einer falschen oder verspäteten Behandlung. Es besteht daher Forschungsbedarf, damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten verbessert werden kann.
Das Ziel dieses Verbundes ist es, die Diagnostik und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit autoimmunen Enzephalitiden zu verbessern. Dazu soll das nationale Register ausgebaut werden. Zudem ist geplant, die nationalen und internationalen Biomaterialbanken zu vernetzen und Forschungsprojekte bezüglich der genetischen Ursachen, der Nutzung bildgebender Verfahren für die Diagnostik, der immunologischen Grundlagen sowie molekularer Wechselwirkungen durchzuführen. Die Wirksamkeit von zellspezifischen Therapeutika wird in einer klinischen Studie getestet.
Der Forschungsverbund CONNECT-GENERATE ist Teil der „translationsorientierten Verbundvorhaben im Bereich der Seltenen Erkrankungen“. In der vierten Förderphase zu Seltenen Erkrankungen werden insgesamt elf Verbünde über drei Jahre gefördert. Es werden deutschlandweit Expertisen zusammengeführt, die durch eine problemlösungsorientierte und interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Erkenntnisse zu Seltenen Erkrankungen erarbeiten. Die Erforschung Seltener Erkrankungen verspricht auch modellhafte Erkenntnisse, die auf andere, häufigere Erkrankungen übertragen werden können.