Neuronale Ceroid-Lipofuszinosen (NCL) sind die häufigsten neurodegenerativen Krankheiten im Kindesalter. Sie sind alle unheilbar und führen zu einem unaufhaltsam fortschreitenden Verlust von Sehfähigkeit, Sprache, Bewegungsfähigkeit sowie zu Epilepsie und enden mit dem frühen Tod der Betroffenen. Gegenwärtig sind 13 defekte Gene bekannt, die NCL verursachen. Sie sind für die Herstellung von bestimmten Enzymen oder Membranproteinen (CLN-Proteine) unbekannter Funktion verantwortlich. Die Partner des Forschungsverbundes NCL2TREAT wollen die Möglichkeiten zur Beurteilung der ersten Gen- und Enzymersatztherapien (EET), die derzeitig für drei NCL-Formen getestet werden, verbessern. Dazu wollen sie Verfahren entwickeln, mit denen der Krankheitsverlauf und Therapieerfolg bei den behandelten Patienten objektiv verfolgt werden kann. Außerdem soll durch die Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten erreicht werden, dass betroffene Kinder so früh wie möglich erkannt werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung sowohl für einen Therapieerfolg als auch für die genetische Beratung der Eltern. Zusätzlich sollen in Tier- und Zellmodellen neue Therapien für weitere NCL-Formen erforscht werden.
Koordinator:
Prof. Dr. Thomas Braulke
Kinderklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Sektion Biochemie
Martinistr. 52, N27
20246 Hamburg
Tel: 040 7410 – 54493
E-Mail: braulke@uke.de