Verbund

FSGS - Translationale Forschung zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie der Fokal segmentalen Glomerulosklerose

Die fokal segmentale Glomerulosklerose (FSGS) ist eine seltene Erkrankung der Niere. In Deutschland sind etwa 2.000 Personen betroffen. Bei der Erkrankung sind die Filtrationseinheiten der Niere, die sogenannten Glomeruli, betroffen. Die Schädigung von Filterzellen führt zu Vernarbungen, die dann zu einem Funktionsverlust der Niere führen. Bislang gibt es keine spezifischen Medikamente, um dem entgegenwirken zu können. Den Betroffenen kann daher nur durch eine Nierentransplantation oder Dialyse geholfen werden. Ziel des Verbundes STOP-FSGS ist es daher, neue Erkenntnisse zur Entstehung der Erkrankung zu gewinnen und Therapiemöglichkeiten zu erforschen. Die Ergebnisse sollen möglichst schnell bei der Behandlung der Patientinnen und Patienten eingesetzt werden.

Koordinator:
Professor Dr. med. Marcus J. Möller
RWTH Aachen, Nephrologie und Klinische Immunologie
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
Tel: 0241 8035204
Fax 0241 8082446
E-Mail: mmoeller@ukaachen.de

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilprojekte 1 und 4

Förderkennzeichen: 01GM1518A
Gesamte Fördersumme: 758.770 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektleitung: Prof. Dr. Marcus Möller
Adresse: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Fakultät 10 - Medizinische Klinik II, Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, rheumatologische und immunologische Erkrankungen
Pauwelsstr. 30
52074 Aachen

Teilprojekte 1 und 4

Das Ziel der beiden Teilprojekte 1 und 4 ist es, im Verbund die Wirkweise von Kortison und den PDGF-Signalweg als therapeutischen Ansatzpunkt aufzuklären. Im TP1 wird das PDGF Signalsystem in der Niere in vitro und in vivo in der FSGS untersucht. Durch zell-spezifische genetische Inaktivierung in vivo, soll letztlich die Bedeutung des PDGF für die FSGS nachgewiesen werden. In präklinischen Studien wird PDGF in FSGS Tiermodellen manipuliert. Im TP4 wird der Wirkmechanismus einer bereits etablierten und wirksamen Therapie, dem Kortison, in der FSGS in vivo und in vitro untersucht. Pilotdaten legen nahe, dass auch Antikortson wirksam sein könnte. Im Konsortium werden die Experimente in Zebrafisch komplementiert. Eine Translation der Ergebnisse in Spezialambulanzen wird angestrebt.

Abgeschlossen

Teilprojekt 2

Förderkennzeichen: 01GM1518B
Gesamte Fördersumme: 350.866 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektleitung: Dr. Nicole Endlich
Adresse: Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Anatomie und Zellbiologie
Friedrich-Loeffler-Str. 23 c
17489 Greifswald

Teilprojekt 2

Das Ziel des Teilprojekts 2 ist es, im Verbund durch die Nutzung des Zebrafischmodells neue Erkenntnisse zum Krankheitsmechanismus und neue Wirkstoffe zur Behandlung der FSGS beizutragen. Das Teilprojekt nutzt in innovativer Weise den Zebrafisch als Modellorganismus. Mittels 2-Photonenmikroskopie an der lebenden Zebrafischlarve und durch Omics-Analysen werden die molekularen Mechanismen bei Schädigung und Verlust von Podozyten untersucht. Des Weiteren werden Wirkstoffe, die aus den Untersuchungen im Teilprojekt abgeleitet werden und die aus den anderen Teilprojekten hervorgehen, an der Zebrafischlarve daraufhin untersucht, ob sie die Schädigung und den Verlust von Podozyten mindern können.

Abgeschlossen

Teilprojekt 5

Förderkennzeichen: 01GM1518C
Gesamte Fördersumme: 377.347 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektleitung: Prof. Dr. Tobias Huber
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Freiburg Abt. Innere Medizin IV - Nephrologie und Allgemeinmedizin
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg

Teilprojekt 5

Das Ziel des Teilprojekts 5 ist es, die Rolle des Tryptophanstoffwechsels für den Podozyten, den hauptsächlich und initial betroffenen Zelltyp bei der FSGS weiter aufzuklären und im Verbund durch unsere Expertise mit Proteinurie im Zebrafischmodells neue Erkenntnisse zum Mechanismus und zur Behandlung der FSGS beizutragen. Das Teilprojekt nutzt kultivierte Podozyten, Parietalzellen und den Zebrafisch als Modellorganismus um die Rolle des Tryptophan-/Kynureninstoffwechsels bei der Entstehung der FSGS weiter aufzuklären. Dazu werden Effekte von verschiedenen Einzel- und Kombinationsknockdown-Experimenten verschiedener Enzyme, die zuvor einzeln in Podocyten und Parietalzellen charakterisiert wurden, auf die Phänotyp- und Proteinurieentwicklung überprüft. Tryptophan-Metabolite werden in den knockdown-Larven und im Patientenurin analysiert und in Kollaboration mit Partnern des Verbundes werden glomeruläre Transkriptomanalysen und Analysen in Biopsien von FSGS- und MCD-Patienten durchgeführt.